„Es war nicht immer wunderbar …“
Der beliebte Kammersänger, Intendant der Mörbischer Festspiele und Buchautor, „Mister Wunderbar“ Harald Serafin, kam zum Tag der offenen Tür der Park Residenz Döbling in die Hartäckerstraße.
(freu). Rund 200 Gäste und Residenzbewohner ließen in amüsanten, kurzweiligen und spannenden Episoden aus seiner Biografie „Nicht immer war es wunderbar“ das Leben des Bühnenstars Serafin Revue passieren.
„Ein bewegtes Leben quer durch ganz Europa“, nahm Dr. Rainer Trefelik, Präsident des Fonds der Wiener Kaufmannschaft als Betreiber der Park Residenz Döbling, bei der Begrüßung von Serafin Bezug auf die salzburgerisch-italienisch-litauische Herkunft und die internationalen Karrierestufen des Operettenstars. „Eine der schillerndsten Persönlichkeiten der österreichischen Kulturszene und ein Trendsetter in Sachen aktives Älterwerden – Harald Serafin hat nichts von seiner Dynamik und Energie verloren“, bewunderte Trefelik den Auftritt seines Ehrengastes. Sein Leben lang hat er für das Überleben der Operette gekämpft und ist seit nunmehr 18 Jahren Intendant der Mörbischer Seefestspiele. Heuer wird übrigens die Operette „Der Zarewitsch“ vom 15. Juli bis 29. August aufgeführt.
„Seit sehr langer Zeit war ich schon nicht mehr in dieser wunderbaren Gegend Wiens“, leitete Harald Serafin die Lesung aus seiner Biografie „Nicht immer war es wunderbar“ ein. „Das Buch war eine Wahnsinnsarbeit. Es hat mich viel Zeit und Schweiß gekostet.“ Deshalb hat er viele Pausen gemacht und mit Hilfe von Susanne Wolf ist dann kürzlich seine Biografie erschienen.
Die kolossal traurige Biografie
Er beginnt mit dem Kapitel „Was für a Leben“, welches von seiner Jugend und der Flucht von Litauen nach Ostpreußen erzählt. „Besonders zu dieser Zeit war nicht alles wunderbar, sondern eher kolossal traurig“, erinnert sich Serafin. Er erzählt weiters von seiner Magenverkleinerung und erklärt dabei genau, wie der Ballon in seinen Magen kam und auch wieder verschwand. Der Publikumsliebling erzählt und erzählt: „Die Zeit vergeht so schnell, jetzt komme ich erst richtig in Stimmung.“ So gibt er noch einige Episoden seines Lebens zum Besten: Seine Mutter hätte ihn alles gelehrt, während sein Vater sich fesch und faul dem Pistolenschießen gewidmet hätte. Nach dem Krieg gaben ihm Therapeuten den Rat, anstatt in der Nacht zu schreien, es doch mit Singen zu versuchen.
Nachdem er die vorgesehene Karriere als Arzt dann doch nicht eingeschlagen hat, da er ja gar kein Blut sehen kann, ergab sich dann ein Job als Koch in Bamberg. Während er im Keller Gemüse schälte, konnten die Offiziere im Club darüber seinem Gesang lauschen. Bis er in seiner Kochuniform dann oben im Offiziersclub gegen gute Gage englische und deutsche Schlager gesungen hat und seine Karriere auf diese Weise begann.
Natürlich brachte er auch Exemplare seiner kürzlich erschienenen Biografie „Nicht immer war es wunderbar“ mit und signierte sie mit ein paar persönlichen Worten für seine Fans.
Im Rahmen des Tags der offenen Tür nutzten viele Interessenten und ihre Angehörigen dann die Möglichkeit auf individuelle Führungen durch das schöne Haus und die Parkanlage. Begleitet wurde der ausklingende Nachmittag ganz nach Harald Serafins Lebensmotto – mit Wiener Operettenmusik vom Ensemble „Neues Künstlerforum“.
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