Streit mit den Park-Sheriffs
Seit vergangener Woche ist ein Parkplatz am Gürtel für die Park-Sheriffs reserviert. Die aufgebrachten Bewohner des Viertels kritisieren diese Maßnahme scharf.
(bar). Ein Stellplatz vor dem Amtshaus am Mariahilfer Gürtel 20 wird zum heiß umkämpften Objekt. Vergangene Woche wurden – zur Überraschung der Anrainer – Halteverbotstafeln errichtet. Von nun an soll der Streifen für ein Fahrzeug der Parkraumüberwachung – vulgo „Park-Sheriffs“ – reserviert sein.
Erzürnte Anrainer
„Das ist wirklich eine ausgemachte Frechheit“, kritisiert ein Bewohner des Eckhauses zur Millergasse. „In der gesamten Gegend sind wir nicht gerade gesegnet mit Parkplätzen – auch durch das Raimund-Theater. Nun wird uns noch einer gestrichen.“ In der Vergangenheit hätten die Bewohner schon mehrmals Strafzettel in Kauf nehmen müssen, da sie ihre Fahrzeuge nicht ganz korrekt abgestellt hatten, erzählt der Pensionist. Selbst eine Frau mit Schlaganfall wäre von den Behörden schon abgestraft worden, weil sie den Weg zur Haustür verkürzen wollte, beklagt er.
Aber auch auf bezirkspolitischer Ebene ist man von der Reservierung des Stellplatzes nicht überzeugt. SP-Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann kritisiert die Maßnahme: „Ich habe mehrmals bei den Verhandlungen mit der Magistratsabteilung 46 Einspruch dagegen erhoben. Von der zuständigen Magistratsabteilung hieß es dazu nur: ‚Wir machen es trotzdem.‘ Ich verstehe die Anliegen der Bewohner in der Umgebung“, erklärt sie.
Sheriffs oder Polizei?
Die Magistratsabteilung 46 rechtfertigt den Parkplatz mit dem Status der Park-Sheriffs. „Dabei handelt es sich zwar um Angestellte des Magistrats, sie sind aber der Polizei zugeordnet und unterstehen auch deren Unterweisungen“, erklärt Richard Förster von der Abteilungsleitung der MA 46.
Bei dem im Amtshaus untergebrachten Büro für die Parkraumüberwachung handelt es sich also um eine Dienststelle der Bundespolizei. „Und es ist üblich, dass vor solchen Dienststellen Parkplätze eingerichtet werden“, rechtfertigt Förster.
Dennoch konnte der Bezirk in den Auseinandersetzungen einen Erfolg verbuchen: „Durch den Einspruch von Frau Kaufmann haben wir die Parkplätze auf einen reduziert“, so Förster.
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