Züge einzigartig gewartet
In dem von einer reinen Güterwagen- zu einer Multifunktionswerkstätte umgebauten Standort wurde jetzt ein neues Kapitel der Instandhaltung von Schienenfahrzeugen aufgeschlagen.
(mtk). Züge und Lokomotiven müssen ebenso wie Autos gewartet und repariert werden. Doch während die Kraftwagen problemlos auf einer Hebebühne angehoben werden können, gestalten sich die regelmäßigen Wartungsarbeiten der Schienenfahrzeuge weit schwieriger.
116 Tonnen werden angehoben
Im ÖBB-Werk Jedlersdorf am Winkeläckerweg ist ab sofort ein neuer Universal-Servicearbeitsstand im Einsatz, der auch schwere Schienenfahrzeuge mühelos anheben kann – sogar ein vierteiliger und 116 Tonnen schwerer Talent-Nahverkehrszug wird angehoben und getrennt. Das ist deshalb eine kleine Sensation, da ein Talent-Triebwagen über „Jakobs-Drehgestelle“ verfügt, auf die sich zwei aufeinanderfolgende Fahrzeuge gleichzeitig abstützen. Da sich das Drehgestell direkt unter dem Übergang zweier fest verbundener Fahrzeuge befindet, müssen beim Anheben und Trennen neue Techniken angewandt werden.
„Der erste Entwurf entstand auf einem simplen Tischtuch, das Resultat ist beeindruckend“, freut sich Franz Seiser, Geschäftsführer der ÖBB-Technische Services GmbH. Und beeindruckend ist der neue Arbeitsstand, der übrigens weltweit einzigartig ist, in der Tat: Er ermöglicht ein wirtschaftliches, ergonomisches und zugleich sicheres Arbeiten auf drei Ebenen gleichzeitig, nämlich unter dem Wagen, auf dem Dach und im Wagen selbst. „Diese Arbeitsstände schaffen die optimale Voraussetzung für optimale Instandhaltung und höchstmögliche Verfügbarkeit der Schienenfahrzeuge durch kürzere Standzeiten“, freut man sich in der ÖBB-Holding.
Zwei der so genannten „Universal-Servicearbeitsstände“ sind seit Anfang des Jahres im ÖBB-Werk Jedlersdorf in Betrieb, das um stolze 16,4 Millionen Euro von einer Güterwerkstätte in eine moderne Multifunktionswerkstätte umgebaut wurde.
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