Zwei Millionen für Sanierung
Im Blocksanierungsgebiet Mollardgasse wird investiert, um die Bausubstanz im Viertel zu verbessern. Möglichkeiten zur Einreichung für eine Förderung gibt es bis Juni.
(bar). Die Bebauung des Viertels um die Mollardgasse folgte keinem einheitlichen Plan. Bröckelnde Fassaden vorgründerzeitlicher Häuser wechseln sich hier ab mit Bauten aus den sechziger und siebziger Jahren. Selbst die Anzahl der Geschoße schwankt von einem bis zu acht Stockwerken. Ein buntes Mosaik also, dessen Charme sich vielleicht gerade aus dieser Vielfalt speist.
Bessere Wohnungen
Aus der Sicht der Städteplanung besteht aber gerade hier großer Aufholbedarf. „Mit der Blocksanierung wollen wir die Wohnqualität in diesem Viertel ganz gezielt anheben“, erklärt Peter Hocher vom Wiener Wohnfonds.
Dabei wurden in dem Gebiet bisher zwei Millionen Euro an Förderungen ausgeschüttet. Zwölf Projekte hatten Anträge für eine Blocksanierungsförderung gestellt und erhalten.
Auch der Architekt Friedmund Hueber hatte um eine solche Förderung angesucht – und diese auch erhalten. Das Haus an der Liniengasse 29 ist zu einem großen Teil schon fertig gestellt.
„Wir haben für die Bewohner deutliche Verbesserungen erzielen können. Insgesamt konnten wir 19 Wohnungen vollständig sanieren und acht Terrassen bauen, was gerade im städtischen Gebiet sehr wichtig ist“, so der Architekt.
Abgegrenztes Gebiet
Das Blocksanierungsgebiet ist genau abgegrenzt. Es reicht vom Mariahilfer Gürtel über die Mittelgasse bis zur Gumpendorfer Straße. Dort streckt sich das Gebiet von der Brückengasse über die Linke Wienzeile bis zum Gaudenzdorfer Gürtel. In dem Bereich haben die Städteplaner 13 Baublöcke mit insgesamt 112 Liegenschaften identifiziert. „Uns geht es vor allem darum, den Anteil von Substandardwohnungen in diesem Gebiet zu verringern“, erklärt Hocher vom Wohnfonds.
Aber auch der öffentliche Raum wird in die Überlegungen miteinbezogen. „Auch die Überlegungen der Gebietsbetreuung in Bezug auf die Gestaltung der Mollardgasse werden bei der Blocksanierung mit berücksichtigt“, erläutert Hocher.
Förderung durch Stadt
Auch Friedmund Hueber hatte für sein Sanierungsprojekt beim Wohnfonds Wien um Förderungen angesucht. 25 Prozent wurden mit einer Blocksanierung abgedeckt, die restlichen 75 Prozent über eine Sockelsanierung. „Damit habe ich die Bausubstanz und das Umfeld deutlich aufwerten können“, erklärt der Architekt.
Doch Aufwertung bedeutet nicht gleichzeitig eine Erhöhung der Mieten. „Die Ausschüttung der Mittel ist an strenge Kriterien des Wohnfonds geknüpft“, erklärt Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann. Die Mieten dürfen nicht in die Höhe geschraubt werden, selbst wenn es zu einer Erhöhung der Kategorie kommt. Außerdem dürfen die Mieter nicht aus den sanierten Objekten entfernt werden, ansonsten drohen nämlich Abschläge bei den Zuschüssen. „Das ist natürlich sehr wichtig, dass die alten Mieter nicht aus den Wohnungen gedrängt werden“, argumentiert Kaufmann. „Die Kriterien wurden extra geschaffen, um das zu verhindern“, so die SP-Politikerin.
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