Kleines Haus der Kunst
"Schulden und Klagen" gegen Martin Hos Betrieb
LNR Development GmbH, der Leasingnehmer des "Kleines Haus der Kunst“ nimmt zu den Konflikten rund um Martin Ho Stellung und übt scharfe Kritik an dem Gastro-Unternehmer. Dieser feuert in einer Aussendung zurück: "Mehrere Klagen gegen das Immobilienunternehmen sind anhängig", heißt es darin.
WIEN/INNERE STADT/WIEDEN. Rund um das "Kleine Haus der Kunst" in der Friedrichstraße 7 vis-à-vis der Secession wurde es in den letzten Jahren immer wieder turbulent. Der jüngste Streit landete sogar fast vor dem Höchstgericht, denn kurz nachdem die LNR Development GmbH das Gebäude übernahm und Gastronom Martin Ho mit seiner "Luxus Pizzeria" einzog, gab es Probleme (die BezirksZeitung berichtete, siehe unten).
Der Grund: Die LNR Development GmbH veranlasste, dass die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes, zuvor zweifarbig, einfarbig gestrichen wird. Das brachte das Haus auf die Agenda des Bundesdenkmalamts und die Causa wird aktuell vom Verwaltungsgerichtshof bearbeitet.
In einer Aussendung des Unternehmens hagelt es nun Kritik von Geschäftsführer Lukas Neugebauer: „Kurz nachdem wir das KHK übernommen haben, kam er mit der Bitte auf uns zu, das Restaurant übernehmen zu dürfen“, so Lukas Neugebauer. Auf Hos Veranlassung sollen daraufhin die Umbauten erfolgt haben, beispielsweise das Errichten einer Terrasse und die weiße Färbung der Fassade.
Hick-Hack um das Kulturhaus
Auf diese Anschuldigung kontert nun die DOTS GROUP in einer Aussendung: "Als Mieterin hat die DOTS GROUP nachweislich in der Vergangenheit vor Eingriffen in die historische und unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz gewarnt." Wer nun für die Fassade haftet, muss noch geklärt werden. Mittlerweile habe die LNR Development die Immobilie an eine Gesellschaft der UniCredit Bank Austria veräußert, um sie von dieser wieder zurück zu leasen, heißt es zudem von dem Gastro-Unternehmen.
Die "Schlammschlacht" endet jedoch nicht bei der Fassade: Denn die Galerie, die auf Hos Wunsch einzog und die die Leerlaufzeiten in den Räumlichkeiten überbrücken sollte, "funktionierte nicht", laut Neubauer. In der Aussendung führt er fort: „Es gab Streit über die Kosten für den Auf- und Abbau der Kunst sowie über die Strom- und Gaskosten für den Galeriebetrieb. Auch das Dots Catering war nicht zufriedenstellend.“
Neugebauer: "Rund 60.000 Euro ausständig!"
Nun stünden "Schulden und Klagen" im Raum. Dabei würde es nicht nur nur um offene Rechnungen gehen – nach Angaben von Lukas Neugebauer sind rund 60.000 Euro ausständig –, sondern auch der Mietvertrag wurde aufgelöst und die Räumungsklage eingebracht, nicht einmal die Kaution soll bezahlt worden sein. Die DOTS Group setzte den Mietzins, der im Rahmen des bis 2031 aufrechten Mietvertrages vereinbart wurde, "aufgrund baulicher Maßnahmen seitens des Leasingnehmers der Immobilie" aus, "da diese den Betrieb eines Restaurants verunmöglichen und ein Sicherheitsrisiko darstellen", heißt es dazu.
Im Kleinen Haus der Kunst setzt man jetzt neben der Nutzung als Headquarter für die Firma LNR Development GmbH verstärkt darauf, dass der Standort ab sofort wieder ein Ort der Begegnung wird. Das Restaurant „404 – Don’t Ask Why“ wird übrigens zeitnah in der Wiener Innenstadt wiedereröffnen - heißt es zumindest.
Viele offene Klagen und Anschuldigungen herrschen zwischen beiden Parteien. Wer hier nun im Recht steht, wird vermutlich nur ein Gericht klären können.
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