Der Tradition fix verpflichtet
Seit zehn Jahren hat Oberst Karl Skrivanek das Steuer des Marineverbands fest in der Hand. Die BEZIRKSZEITUNG traf ihn zum Jubiläum am Handelskai in der Marina Wien.
(so). 950 Mitglieder zählt der österreichische Marineverband mit Sitz am Handelskai 265. Damit müssen die Österreicher den Vergleich mit Ländern, die direkt an der Küste liegen, nicht scheuen: Die Niederlande zählt knapp 1.000 Mitglieder, in Belgien zählt die Mitgliederkartei nicht mehr als 350 Personen.
Unermüdlich für den Verband
Verantwortlich für den Erfolg des Marineverbands zeichnet Oberst Karl Skrivanek. Der 71-jährige Präsident ist seit zehn Jahren unermüdlich für den Verband unterwegs: Nationale und internationale Treffen organisieren, regelmäßige Verbandssitzungen, Gestaltung der Zeitschrift „Die Flagge“, um nur einige Punkte zu nennen, die den Arbeitstag des „Kapitäns“ ausfüllen. Unter Skrivaneks Führung wurde der österreichische Marineverband zu den angesehendsten Europas. „Die Marine hat in Österreich Tradition, weshalb unser Verband international sehr gut angesehen ist. 1914 hatte die Monarchie ja die siebtgrößte Flotte der Welt“, erzählt der Oberst stolz.
An der Reichsbrücke verankert
Heute kümmert sich der Marineverband um zwei Schiffe, die noch erhalten und fahrtauglich sind: Die ehemaligen Patrouillenboote des Österreichischen Bundesheeres „Niederösterreich“ und „Oberst Brecht“ liegen an der Donau bei der Reichsbrücke vor Anker. Sie gehören zwar dem Heeresgeschichtlichen Museum, um die Instandhaltung und den Betrieb kümmert sich aber der Marineverband. Unterstützung erhält der österreichische Marineverband nicht nur von privaten Unternehmen wie die Motorenwerke in Steyr, sondern auch vom österreichischen Bundesheer. Georg Manlik, Fachoffizier in der Heereslogistikschule in Penzing: „Traditionspflege ist dem Bundesheer sehr wichtig. Wir sind sehr froh, dass sich Skrivanek so liebevoll um die Geschichte und die Tradition der Marine kümmert.“
Eine Kaserne als „Heimathafen“
Deshalb wird die Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne an der Breitenseer Straße 61 in Penzing auch als „Heimathafen“ des Marineverbandes bezeichnet: In einem Trakt der Kaserne hat Skrivanek eine für alle Interessierten zugängliche Bibliothek eingerichtet und viele Erinnerungsstücke zusammengetragen, die an die Geschichte der heimischen Wasser-Streitkräfte erinnern. Und auch in den nächsten Jahren werden noch Erinnerungsstücke hinzu kommen. Ans Aufhören denkt Oberst Skrivanek nämlich noch lange nicht!
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