Nostalgie eines Nachtgastronomen
Gemeinschaftskühlanlage in Jennersdorf ist Ausstellungsraum
JENNERSDORF (ps). Der Nachtgastronom Josef Csuk bewahrte sich ein Stück Jugenderinnerung, indem er das Gemeinschaftskühlhaus selbständig erwarb und unverändert einem neuen Zweck zuführte.
In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts schlossen sich die Bauern zwecks der Konservierungsmethode des Einfrierens zu Gemeinschaften zusammen und errichteten Kühlhäuser, in denen sie Zugang zu einer von 20 - 30 Kühlboxen erhielten. In solchen Anlagen wurden Schweine zerteilt, vorgekühlt und eingefroren. Einzelkühltruhen waren damals noch zu teuer. Der heutige Szenelokalbetreiber Josef Csuk war 1961 als kleiner Bub dabei, als die Jennersdorfer Kühlanlage eröffnet wurde.
Als es im Vorjahr bekannt wurde, dass das Haus nicht mehr weiterbetrieben wird, erwarb er es kurzerhand "als Meistbieter". Und er veränderte daran lobenswert nichts. Lediglich die Wände wurden unter größter Rücksichtnahme auf die vorhandene Wandmalerei neu gekalkt. Das dominante Wandbild thematisiert den Zweck des Hauses: Eine moderne Hausfrau, ein Schwein, Obst, Gemüse, Wild und Geflügel. Es stammt laut Überlieferung vom verstorbenen Kapell- und Malermeister Franky Deutsch.
Jetzt beherrscht es den Schauraum, in dem fallweise Ausstellungen zu sehen sein werden, wobei es immer wieder in den Wettbewerb mit den Ausstellungsgegenständen treten wird. Gegenwärtig stehen Gußsklulpturen des Feldbacher Kunstgießers Karl Karner auf den verschlossenen Boxen.
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