Verein Pulverturm erinnert
Mahnmal in Jennersdorf geplant
Auf Betreiben des Vereins „Pulverturm“ wird ein Mahnmal am Gelände des ehemaligen Aasplatzes in Jennersdorf errichtet. An diesem Platz wurden im Frühjahr 1945 29 jüdische Zwangsarbeiter von der SS ermordet. Landtagspräsidentin Verena Dunst besuchte das Areal des geplanten Denkmals gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins rund um Obmann Moritz Gieselmann.
„Es handelt sich um ein wichtiges ehrenamtliches Projekt, mit dem wesentliche Erinnerungsarbeit geleistet wird. Erinnern und Gedenken sind ausschlaggebende Gütekriterien unserer Demokratie“, betont Landtagspräsidentin Verena Dunst. Das geplante Denkmal soll sich mit der eigenen Geschichte in der Region auseinandersetzen und ein würdiges Gedenken für die Ermordeten schaffen. Dazu wurde bereits letztes Jahr ein Wettbewerb für die Gestaltung ausgeschrieben, welchen die Künstlerin Jasmin Maria Trabichler mit ihrer Arbeit „Minuten Tage Jahre“ für sich entschieden hat. Im Herbst soll das Denkmal fertig umgesetzt sein.
Dunst hob die Wichtigkeit des Standortes in der Nähe des Schulzentrums hervor. „Gerade für junge Menschen soll dieses Mahnmal ein bedeutsamer Ort sein. Heute gibt es viele Menschen, die nur die friedlichen Zeiten kennen. Dieser Frieden ist aber nicht selbstverständlich, um ihn zu wahren braucht es die Demokratie. Es bedarf außerdem politischer Bildung, damit solche Ideologien in unserer Gesellschaft keine Chance mehr haben“, so die Landtagspräsidentin.
Die Gemeinde Jennersdorf stellte mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss das Areal zur Verfügung. Bürgermeister Reinhard Deutsch bedankte sich beim Verein für die Initiative und der Landtagspräsidentin für ihre Unterstützung.
Das Treffen geht auf eine Initiative des Lokalhistorikers Thomas König aus Rudersdorf zurück, der dieses Projekt seit Beginn an unterstützt."Ich freue mich sehr, dass es im Bezirk nun endlich eine Gedenkstätte zu den grauenvollen Verbrechen des NS-Regimes gibt. Mein Wunsch wäre es auch, dass es umfassende Informationen zu diesem Massaker im Bereich der Gedenkstätte gibt, damit die Besucher auch die Hintergründe kennen lernen. Aber auch die nahegelegenen Schulen sollen diesen Ort als Lernort nutzen können", so König.
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