"Jüngster Kegelverein im Bezirk Jennersdorf"
Windisch Minihof: Kegeln ohne Alterslimit
Rosa Brückler geht in die Knie, holt zweimal kräftig aus. Dann streckt sie die Hand, und die Kugel fliegt nach vor. Drei Schub braucht sie, dann sind alle Neune erlegt.
Plus 60 bis 90
Brückler ist 90 Jahre alt und damit die älteste der Kegelrunde, die sich alle zwei Wochen dienstags im Gasthaus Hirtenfelder zum gemeinsamen Hobby trifft. "Sie ist unsere Königin", lächelt Friederike Ringhofer verschmitzt.
Alle sechs, die in großer Regelmäßigkeit zusammenkommen, gehören zur Seniorinnengeneration. Ringhofer, Margret Forjan und Grete Schreiner sind über 80, die Jung-Pensionistinnen Brunhilde Lukschitz und Ida Weber sind sozusagen die Nesthäkchen. "Wir sind wahrscheinlich der jüngste Kegelverein im Bezirk", meint Brückler augenzwinkernd.
Kegelscheiben seit 40 Jahren
Seit gut 40 Jahren zählen sie und Grete Schreiner schon zur Kegelrunde. Früher waren sie oft bis zu zwanzig, aber das ist Vergangenheit. "Wir machen Bewegung, und wir haben eine Gaudi", beschreibt Forjan die Motivation.
Bruni Lukschitz stellt sich als Chauffeurin zur Verfügung und holt die Damen aus Jennersdorf zu Hause ab. Ida Weber schreibt auf der Tafel neben der Kegelbahn säuberlich an, wieviele Punkte das Team Herz und wieviele das Team Karo macht.
Strenge Regeln, gute Freundinnen
Und wenn einmal jemand schwänzt? "Dann gibt es eine Strafe. Wer nicht da ist, zahlt zwei Euro", erklärt Margret Forjan das strenge Reglement. Aus dem, was in der Kassa ist, werden dann gemeinsame Abendessen finanziert.
Ab Juni ist es mit dem Kegelscheiben beim Hirtenfelder vorläufig vorbei. Das Gasthaus wird umgebaut und bis 2020 geschlossen. "Das wird uns sehr fehlen. Aber im nächsten Jahr geht es wieder weiter", versichert Ringhofer. Die Kegelbahn wird es nämlich auch dem Umbau geben.
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