In Sanftmut und Demut
Etwas über die Sanftmut
Die Sanftmut beschreibt ja eine milde, sanfte Wesensart. In verschiedenen Philosophien und auch Religionen wird sie als erstrebenswerter Zustand des Seins und / oder auch als Kennzeichen des "wahren Weisen" dargestellt. Aristoteles ordnete die Sanftmut in die Mitte zwischen den Extremen Jähzorn und Unempfindlichkeit oder Laschheit ein und sah in der Sanftmut das Gegenteil, nämlich der Barberei. Die Sanftmut ist ein Mut ohne Gewaltsamkeit, Stärke ohne Härte, Macht ohne Grausamkeit, Liebe ohne Zorn, liebevolle Kraft im Krieg (die Gnade, auch Verzeihen zu können), Geduld und Nachsicht. Sanftmut ist immer von Liebe und Mitgefühl begleitet. Sanftmut geht einher mit einem Gefolge von vielen anderen menschlichen positiven Tugenden und Qualitäten. Die Sanftmut macht uns auch empfänglich für den Geist der Schöpfung. Deshalb haben weise Männer und Frauen immer friedliche, liebevolle und sanftmütige Gesichtszüge. Dort, wo sich Kraft mit Sanftmut paart, ist wahre Liebe zuhause...
~ Heinz-Walter Hoetter
Text von Albert Schweitzer:
"Demut ist die Bereitschaft, uns selbst zu erkennen und anzunehmen, mit all unseren Ängsten, Fehlern und Schattenseiten, aber auch mit unseren Stärken, Fähigkeiten und Talenten, die Geschenke Gottes sind.
Demut führt uns zu einer realistischen Selbsteinschätzung und lässt uns somit nicht die Bodenhaftung verlieren, indem wir uns höher oder geringer einschätzen, als wir wirklich sind.
Wir müssen uns nicht vergleichen und sollten uns immer bewusst sein, dass niemand von uns vollkommen ist oder sein muss. Dies kann uns frei machen, denn wir dürfen sein, wie wir sind.
Wir müssen uns nicht verstellen oder eine Rolle spielen, unsere Fehler und Schwächen hinter einer Fassade verstecken und in ständiger Angst leben, dass jemand hinter diese Fassade schauen könnte und unsere Schwächen entdeckt.
Demut befreit uns von unserer Ichbezogenheit und dem Hochmut, zu meinen, alles selbst und aus eigener Kraft machen zu müssen.
Wir müssen nicht perfekt sein, sondern dürfen unsere Grenzen und unsere eigene Bedürftigkeit anerkennen.
Wir müssen nicht alles selbst können,
sondern brauchen auch selbst die Hilfe anderer.
Jeder Mensch sollte das tun, was ihm möglich ist, nicht mehr und nicht weniger.
Gott fordert von keinem Menschen mehr als er leisten kann.
Den Rest dürfen wir vertrauensvoll in Gottes Hände legen."
Lektion in Demut - Thomas D
Gottes Einladung an euch
Seid freundlich, gütig und gut zueinander.
Seid auch freundlich, gütig und gut zu euch selbst.
Versteht, dass sich beides nicht gegenseitig ausschließt.
Seid großzügig zueinander und teilt miteinander.
Seid auch großzügig zu euch selbst.
Wisst, dass ihr nur so, wie ihr euch selbst Anteil haben lasst, auch mit einem anderen teilen könnt.
Denn ihr könnt einem anderen nicht geben, was ihr nicht habt.
Geht sanft miteinander um und getreulich.
Geht mit euch selbst sanft um und getreulich.
Sei deinem Selbst treu, und es folgt daraus wie die Nacht dem Tag,
dass du gegenüber keinem Menschen treulos sein kannst.
Vergesst nicht:
Verrat an eurem Selbst, um nicht einen anderen zu verraten,
bleibt Verrat.
Es ist die höchste Form von Verrat.
~ “Der Sturm vor der Ruhe”
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