Rudersdorfer Storchenein- und ausladung
Den Rudersdorfer Storch gibt es seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der Horst wird im Frühjahr bezogen, manchmal nach Eroberungskämpfen, und fast ohne Unterbrechung gab es jährlich eine erfolgreiche Brut.
Das wird von der Bevölkerung gerne wahrgenommen.
Im Vorjahr bemühte sich das Vogelpaar sogar um ein Ausweichquartier am Kirchenplatz und man kam ihm entgegen. Heuer baute Dachdeckermeister Andreas Kobald das Quartier wetterfest aus und die Gemeinde wartet freudig auf die Frühlingsankunft des Meister Adebar.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wovon die Tiere leben können, wo es kaum einen Frosch mehr auf den Feldern und in den Flüssen gibt. Maisfelder beherrschen die Landschaft, Wiesen sind weg.
Das Dorf wächst, Siedlungsgemeinschaften und ein Frächter versiegeln das restliche Ackerland zusätzlich. Gebaut wird auf die grüne Wiese bis in die Au hinein. Dass taugt den Vögeln sicher nicht.
Biologe Joachim Tajmel weiß: "Der Storch frisst alles, was tierisches Eiweiß liefert. Aas, Regenwürmer, Mäuse, kleine Hasen, Schlangen, 'Eidechsen etc.". Wie lange noch?
"Er nimmt auch die verhassten roten Schnecken und dürfte sich davon gut ernähren.
Der absolute Bremsfaktor ist allerdings die Mähweise der Grünflächen. Beim Rasenmähen und Schlegeln überleben keine Insekten. Kreiselmähwerke überstehen nur 3 %. Mulchmäher verändern das Biotop, wenn kein Heu geerntet wird".
Der Jennersdorfer Verein "Aonewandtn" möchte heuer das Lahnüberschwemmungsgebiet, das vom Bauamt vielfach geschlegelt wurde, projektmäßig schonend mähen und das Heu wegräumen lassen.
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