Zu Jahresende
S7-Tunnel Rudersdorf wird noch heuer befahrbar

- Der S7-Westteil samt dem 2,9 Kilometer langen Tunnel zwischen Rudersdorf und Dobersdorf wird noch heuer für den Verkehr freigegeben, der Ostteil folgt 2025.
- Foto: Martin Wurglits
- hochgeladen von Martin Wurglits
Im Inneren des S7-Straßentunnels zwischen Rudersdorf und Dobersdorf ist eine wichtige Etappe abgeschlossen. Die Tunnelbauer im engeren Sinn, also die Erd-, Beton-, Schal- und Asphaltarbeiter, haben ihre Jobs erledigt und die beiden Röhren fertiggestellt.
Verkabelung läuft
Nun sind die Elektriker am Werk, um das unterirdische Bauwerk "elektromaschinell" auszustatten, wie es der zuständige ASFINAG-Verantwortliche Mario Moser beschreibt. "Dazu zählen die Leitungen für Beleuchtung, Belüftung, Videoüberwachung, Telekommunikation und Notrufsystem", erklärt er.
Die elektronische Ausstattung der S7 hat enorme Dimensionen. Die Schnellstraße selbst ist 28,4 Kilometer lang, die Länge der darin und entlang verbauten Kabel summiert sich auf rund 1.300 Kilometer Länge.
Durchgehend Videokameras und Mikrofone
Der Sicherheitsaspekt wird vor allem im Tunnel großgeschrieben. Nicht nur Überwachungskameras werden durchgehend installiert, sondern auch Mikrofone. "Sie erkennen jedes unvorhergesehene Geräusch, das im Fall des Falles sofort zu einer Videoanalyse führt", erläutert S7-Projektleiter Hans-Peter Ritter. Im Handumdrehen können dann bei einem Unfall, einem Fahrzeugbrand oder einem sonstigen Störfall die Ampeln an den Tunnelzufahrten auf Rot oder Gelb gestellt und das Tempolimit gesenkt werden. Bei Notfallalarmierung rücken Sicherheitskräfte von Rudersdorf, Speltenbach oder Königsdorf aus, wo jeweils auch große Löschwasserreservoirs angelegt werden.
Fluchtwege und Pannenbuchten
Im 2,9 Kilometer langen Tunnel selbst sind elf Fluchtwege vorbereitet, so genannte "Querschläge", die mit Überdruck belüftet und mit Brandschutztüren versehen werden. Außerdem werden in regelmäßigen Abständen Pannenbuchten mit Telefonanlagen eingebaut.
Teilfreigabe Ende 2023
Die S7 in ihrer Gesamtheit zwischen Riegersdorf und Heiligenkreuz wird ab Juni 2025 befahrbar sein, der Tunnel aber schon heuer. "Der Westteil wird Ende des Jahres 2023 für den Verkehr freigegeben, und zum Westteil gehört auch der Tunnel", sagt Ritter. Zu diesem Zweck wird die jetzige Baustraße vor Dobersdorf zu einer provisorischen Abfahrt umgebaut, die nach der endgültigen Fertigstellung wieder rückgebaut wird.
Von zwei Fahrspuren auf eine
Innerhalb des Tunnels weist die S7 in jede Richtung zwei Fahrspuren auf, danach allerdings nur noch jeweils eine, und das ohne bauliche Mitteltrennung. "Das hängt mit dem Verkehrsaufkommen zusammen", erklärt Ritter.
"Jeweils zwei Fahrspuren sind erst ab 20.000 Fahrzeugen pro Tag vorgeschrieben. Die Verkehrszählungen und -prognosen gehen ab der Abfahrt Rudersdorf aber nur noch von 17.000 Fahrzeugen aus. Fürstenfeld ist ein Hot Spot, ab hier in Richtung Ungarn wird der Verkehr dann deutlich weniger." Um die bundesstraßenähnliche Fahrbahn möglichst sicher zu machen, plant die ASFINAG in diesem Abschnitt "Rumpelstreifen" und Pannenbuchten.
Schnellstraße S7:
- Strecke: Riegersdorf - Staatsgrenze bei Heiligenkreuz
- Gesamtlänge: 28,4 Kilometer
- Geplante Kosten: 857 Millionen Euro
- Baubeginn: 2019
- Komplette Verkehrsfreigabe: Juni 2025






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