Schabhüttl, die letzten Stunden
Das Traditionsgasthaus Schabhüttl findet keinen Nachfolger
RUDERSDORF (ps). Der Klassiker der Gasthauskultur, das GH Schabhüttl, steht wieder vor der Schließung. Hermann Schabhüttl sperrt zu und geht auf Urlaub. Stammgäste und Schabhüttlsüchtige glauben nicht mehr an eine Wiedereröffnung, weil sich die Hauptkellnerin Renate bereits für einen Posten als Schneiderin interessiert. Einige Konzerte im großen Saal bilden nur mehr ein Nachflackern, so glauben sie.
Also aus für die tägliche. Kartenrunde. Kein Treffen der Schnapsergiganten Helmuth Spörk, Baumeister Winter, und Karol Lewics, keine großportionierten Hausmannsmenüs, kein Gulasch und kein Beuscherl mehr. Aus für die lautstarken Diskussionen. Preise besserer Schankweine, das Achterl um 1,50 € , wurden von Fans freiwillig bereits auf 2 € erhöht, doch es nützte nichts, Hermann liebäugelt zu stark mit der Pension. Tatsächlich verliert Rudersdorf einen Teil seiner Identität und wird dadurch eintöniger und ärmer.
Ein Nachfolger wird dringend gesucht, doch kaum gefunden. Die aufwändige Rolle als zentraler Dorfwirt will offenbar keiner mehr übernehmen.
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