In den Bezirken Güssing und Jennersdorf
Heimische Eierproduzenten schlagen Alarm

- Freilandeier gibt es bei Familie Weinhofer in Limbach.
- Foto: Weinhofer
- hochgeladen von Elisabeth Kloiber
Kein Lebensmittel ist in den letzten Jahrzehnten preislich so stabil wie das Ei. Laut AMA werden Eier trotz gestiegener Rohstoff- und Energiepreise seit sehr vielen Jahren fast zum gleichen Preis angeboten. Angesichts der dramatischen Kostenentwicklung bei Futter, Energie und anderen Betriebsmitteln spitzt sich die Lage an den heimischen Höfen bedrohlich zu.
LIMBACH/KROTTENDORF BEI NEUHAUS AM KLAUSENBACH. "Eine Kalkulation ist aktuell sehr schwierig. Es ist nicht abzusehen, wohin sich das Ganze noch entwickelt", schildert Freilandeier-Produzent und Landwirtschaftsmeister Florian Weinhofer aus Limbach die angespannte Situation. Massive Erhöhungen bei Futtermittel wie Weizen, Soja und Mais sowie Energie müsse man täglich neu bewerten. "Der Eiermarkt bewegt sich im Cent-Bereich, da ist keine große Spanne möglich", erklärt Weinhofer.
Eierpreis steigt
Wenn die Teuerungen in der Produktion nicht an die Konsumenten weitergegeben werden können, verhindere der derzeitige Eierpreis eine normale Eierproduktion. "Wir haben lange eine Preisanpassung hinausgezögert, auch weil wir eine Verpflichtung gegenüber unseren langjährigen Kunden haben", so Weinhofer und appelliert: ""Die kolportierte Preissteigerung von fünf Cent pro Ei ist schön und gut, nur soll das Geld auch bei den Erzeugern ankommen. Aber all das Jammern hilft nichts. Wir müssen nach vorne schauen, und das ist im Sinne unserer Kunden", so Weinhofer.
Herausfordernde Zeit
So sieht es auch Gerhard Lackner, der gemeinsam mit seiner Familie einen Freilandeier-Betrieb mit 12.000 Hühnern in Krottendorf führt. "Es ist zurzeit eine sehr herausfordernde Zeit. Da hilft jede Unterstützung und Wertschätzung, die aus der Bevölkerung kommt." Der Preisanstieg bei Futtermittel, Treibstoff und Strom treffe auch den Familienbetrieb massivst. "Von Strom zum Beispiel sind wir mit dem Gebrauch von Ventilatoren rund um die Uhr abhängig".

- Gerhard Lackner betreibt gemeinsam mit seiner Familie einen Freilandeier-Betrieb mit 12.000 Hühnern in Krottendorf bei Neuhaus.
- Foto: Elisabeth Kloiber
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Einführung von Herkunftsbezeichnungen
Lackner plädiert dafür, Herkunftsbezeichnungen für landwirtschaftliche Produkte einzuführen: "Denn nur so können die höchsten Qualitätsstandards, die wir in Österreich umfassend umsetzen, abgesichert werden." Auch liege es jetzt in der Eigenverantwortung der Kunden, regionale Betriebe zu unterstützen. "So lange wir es können, tragen wir die aktuellen Teuerungen. Aber das wird zunehmend schwieriger", so Lackner abschließend.


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