Katharina Ulz produziert
"I am Ink" - Tattoofarben aus St. Martin an der Raab
Die Tattoowelt, aus der mittlerweile ein großer Industriezweig geworden ist, befindet sich im Umbruch. Neue EU-weite einheitliche Regulierungen und Verordnungen für Tattoofarben sorgen für Verunsicherung in der Branche. Dies veranlasste Katharina Ulz aus St. Martin an der Raab, sich selbst im Herstellen von Tätowiermittel zu versuchen. Mit Erfolg: Ihre Marke "I AM INK" geht seit ihrer Gründung durch die Decke.
ST. MARTIN AN DER RAAB. Dabei entspricht Katharina Ulz so gar nicht dem Klischee. "Denn ich bin nicht tätowiert", verrät die Jungunternehmerin. "Mit 18 war ich knapp davor. Das Geräusch der Nadel erinnerte mich aber zu sehr an einen Zahnarztbesuch." Jetzt, Jahre später, mischt sie die Tattooszene mit ihrer Marke "I am Ink" auf.
Farbe in Perfektion
Im Feber 2019 wurde das Unternehmen gegründet, im Juni 2019 die erste Flasche verkauft. Seither ist die Marke rasant gewachsen. "Innerhalb eines Jahres ging es von Null auf Hundert", berichtet Ulz voller Stolz. Zwei Jahre lang wurde entwickelt und ausprobiert. "Wenn das Ergebnis nicht perfekt war, wurde es gleich in die Tonne getreten." Die Rezepturen liefert ihr Lebenspartner Michael Dirks. Er ist ein weltweit anerkannter Tätowiermittel-Experte. Die Produktserie umfasst aktuell sieben Farben (6x schwarz, 1x weiß). Ulz produziert und kümmert sich um die Marke, immer mit dem Anspruch, das sauberste und beste Tätowiermittel herzustellen. "Und das glaube ich haben wir geschafft", ist sich Ulz sicher.
Europa und Amerika
Aktuelle Bestell- und Verkaufszahlen untermauern dies. "Mittels Vertriebspartner in Deutschland und der Schweiz werden die Produkte "Made im Südburgenland" nach ganz Europa geliefert." Aber auch aus den USA und Lateinamerika gelangten erste Bestellwünsche ein. Als Nächstes will man in den asiatischen Markt expandieren. Da mehr Platz für die Produktion gebraucht wird, soll bald eine neue Produktionsstätte entstehen. Im eigenen Webshop wird die dazu passende Fashion angeboten.
"Eine Frau steht ihren Mann"
"Dass ich einmal Unternehmerin sein werde, habe ich nie erwartet", verrät die Geschäftsfrau, die zuvor als selbstständige Fotografin gearbeitet hat. "Die Tattooszene ist immer noch eine Männerdomäne. Frauen müssen viel härter arbeiten, zudem schlauer und fitter sein, um ernst genommen zu werden." Das Zeug dazu hat sie, denn ihrem Plan ist sie bereits zwei bis drei Jahre voraus. "Dass es so schnell ging, ist unerwartet, aber cool", freut sich die innovative Geschäftsfrau.
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