Wie sich die Frauen im Südburgenland in der Gemeindepolitik behaupten

Edith Weber setzt sich als SPÖ-Gemeinderätin für die Menschen in Güssing ein.
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  • Edith Weber setzt sich als SPÖ-Gemeinderätin für die Menschen in Güssing ein.
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2011 lag der Anteil von Frauen im Gemeinderat bei lediglich 19 Prozent, doch immer mehr starke und engagierte Frauen mischen in der Gemeindepolitik mit.

20 Jahre Erfahrung

Eine davon ist die erfahrene Monika Pock (ÖVP), die bereits seit 1997 die Zukunft der Gemeinde Neuhaus am Klausenbach mitgestaltet. Seit 10 Jahren ist sie auch Vizebürgermeisterin.

Auslöser war damals ein fehlender Spielplatz am Fußballplatz. "Meine Töchter waren noch klein. Ich ging gerne zum Fußballplatz, der Spielplatz war aber auf der anderen Straßenseite. Das ärgerte auch viele meiner Freundinnen", erzählt Monika Pock.

Sie organisierte Privatsponsoren, hat Kuchen gebacken und Bazare veranstaltet. Am Ende kamen 96.000 Schilling zusammen, mit denen der Spielplatz umgesetzt werden konnte.
"Mein Interesse geweckt hat auch mein Schwiegervater, der von 1977 bis 1997 Bürgermeister von Neuhaus war", so Pock.

"Es ist wichtig, dass Frauen in die Politik gehen, sie sehen oft Dinge anders oder nehmen Probleme wahr, über die sich Männer eine Gedanken machen", sagt Pock abschließend.

Jugendlicher Tatendrang

Dass man als Frau im Gemeinderat aber auch doppelt so hartnäckig sein muss, das wissen auch die Nachwuchspolitikerinnen Stefanie Weinhofer (FPÖ St. Michael) und Victoria Jandrisevits (FPÖ Tobaj).

Stefanie Weinhofer interessiert sich bereits seit ihrem 14. Lebensjahr für Politik. "Vor einem Jahr haben wir die FPÖ-Ortsgruppe St. Michael gegründet. Mir war es einfach wichtig, das Gemeindeleben mitgestalten zu dürfen. Man sollte die Bürger viel mehr involvieren, das fehlt im Moment", so Stefanie Weinhofer. Mit der Freiheitlichen Partei teilt sie die Werte in Bezug auf Heimat, Soziales und Familie.

Auch ihre 27-jährige Kollegin aus Deutsch Tschantschendorf Victoria Jandrisevits interessiert sich seit der Schulzeit für Politik: "Ich habe schon immer meine Meinung vertreten und möchte für die Bürger etwas bewegen und die Zukunft der Gemeinde positiv mitgestalten." Sie hat als Frau bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht, vor allem bei der FPÖ. "Ich hoffe, dass sich mehr Frauen engagieren und zu ihrer Meinung stehen."

Für ein lebenswertes Jennersdorf

Für Ruth Wagner (Grüne) kann eine Demokratie nur mit Menschen passieren und genau das war ihr Hauptbeweggrund, um in die Politik zu gehen. Ihr Ziel ist es, mehr Plätze im Gemeinderat in Jennersdorf zu gewinnen und so eine bessere Opposition sein zu können. "Ich bin beispielsweise nicht gegen ein neues Gemeindehaus, aber nur dann, wennes auch leistbar ist", so Wagner.

Ein wichtiges Anliegen, für das sie nach wie vor kämpfen wird, ist eine gute Kinderbetreuung. "Ich stelle mir immer die Frage: Was macht die Stadt lebenswert und wie kann ich sie verbessern." Als Pendlerin nach Wien erfährt sie am eigenen Leib, wie wichtig der Ausbau der Infrastruktur und des öffentliches Verkehrsnetzes ist. "Nur, wenn das Pendeln zum Arbeitsplatz in einem annehmbaren Rahmen bleibt, bleiben die Menschen im Südburgenland, sonst wird die Abwanderung in die Städte steigen", sagt Ruth Wagner.

Die Grünen-Politikerin sieht den Bau der S7 auch als Chance und wichtige Anbindung an das Verkehrsnetz. "Natürlich müssen sämtliche Umweltauflagen ausnahmslos erfüllt sein. Ich sehe es als Chance, dass die Region wachsen kann, auch wenn das zum anderen einen massiven Eingriff ind ie Umwelt bedeutet und auch das Verkehrsaufkommen massiv erhöhen wird", so Wagner abschließend.

"Weil mein Herz für Güssing schlägt"

Das war die Antwort von Edith Weber (SPÖ Güssing) auf die Frage, warum sie sich in der Gemeindepolitik engagiert. "2009 wurde ich Ortsvorsitzende für die Frauen, wodurch ich eng mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat zusammengerabeitet habe. Das hat mein Interesse geweckt und ich wollte einfach selbst auch etwas bewirken können", so Edith Weber.

Der bislang schönste Erfolg für die Rosenbergerin war die Erneuerung der maroden Straße am Rosenberg. "Als Frisörin komme ich sehr viel mit den Menschen ins Gespräch und so stoße ich auch immer wieder auf Probleme, die angegangen werden müssen." Edith Weber setzt sich für die Menschen ein und sie weiß genau, dass man nur gemeinsam etwas bewirken kann. "Wir arbeiten im Gemeinderat gut zusammen und auch meine Anliegen werden immer erst genommen", so Weber. Für die Zukunft steht der "Campus der Zukunft" ganz oben auf ihrer Liste. "Nicht zuletzt weil ich selbst Mutter bin, ist es mir ein großes Anliegen, für den Neubau der Volksschule zu kämpfen. Und zwar im Schulzentrum neben Gymnasium und Mittelschule", so Edith Weber.

 

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