Ausbildung
IT-Kolleg für Kärnten beantragt

In den MINT-Bereichen fehlen der Industrie in Kärnten Fachleute. Schafft ein IT-Kolleg Abhilfe? | Foto: Pixabay/Skitterphoto

Noch mehr IT-Ausbildung? Bildungsdirektion übermittelte Antrag für IT-Kolleg an Bundesministerium. LH Kaiser sieht keine zusätzlichen Kosten für das Land.

KÄRNTEN. Ein IT-Kolleg (vier Semester) beantragte die Bildungsdirektion für Kärnten beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Dies wäre ein Zukunftsprojekt, um Interesse für Technik zu wecken und alle Potentiale von Ausbildungsmöglichkeiten für IT-Fachkräfte auszuschöpfen.
Denn Zahlen der Industriellenvereinigung (MINT-Factsheet 2017/18), aber auch Bedarfserhebungen der Wirtschaftskammer, belegen: In acht von zehn Industriebetrieben fehlen Fachleute in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Jede sechste Stelle bleibt da also unbesetzt.

Breite Zielgruppe

Bildungsreferent LH Peter Kaiser erläutert die Anstrengungen für ein IT-Kolleg: "Mit dem neuen Kolleg wollen wir Absolventen der AHS, die kein Studium absolvieren wollen, sowie Studenten, die ein Studium abgebrochen haben, aber auch Schülern der berufsbildenden Schulen ohne einschlägige IT-Ausbildung und ganz besonders Mädchen und Frauen eine fachspezifische Ausbildung anbieten. Wir machen damit den Bildungsstandort Kärnten noch attraktiver, fügen unseren Bemühungen, der Abwanderung entgegenzuwirken, einen weiteren Baustein hinzu und geben unseren Jugendlichen eine zusätzliche Perspektive."

Konkrete Inhalte

Wie soll das IT-Kolleg aufgebaut sein? In vier Semestern soll es die IT-Gegenstände Computerpraktikum, Technische Informatik, Programmieren und Software Engineering, Datenbank und Informationssysteme, Netzwerksysteme, Betriebswirtschaft und Management, Systemplanung und Projektentwicklung beinhalten. Darauf ausgerichtet soll es aber auch allgemeinbildende Pflichtgegenstände (z. B. Rhetorik, Präsentationstechnik in Deutsch und Englisch, Angewandte Mathematik, Wirtschaft und Recht) umfassen.

132 Stunden sollte die gesamte Semesterwochenstundenzahl betragen. Ein achtwöchiges Pflichtpraktikum würde vor der Diplomprüfung anstehen. Voraussetzung für das IT-Kolleg wäre eine abgeschlossene (nicht facheinschlägige) Reifeprüfung.

Schon ab 2019/20

Die HTL Mössingerstraße biete im Studienjahr 2019/20 die Möglichkeiten für das IT-Kolleg. Es ist eine HTL-Ausbildung (Chance auf "Ingenieur-Titel"). Die Ausbildung würden Lehrer der Berufsschulen, Lehrende der Alpen-Adria-Universität und Lehrbeauftragte aus IT-Betrieben übernehmen. 
Im Studienjahr 2020/21 könnte das IT-Kolleg dann in den Lakeside Park verlegt werden – noch näher bei IT-Szene und Uni. 
Kaiser sieht keine zusätzlichen Kosten für das Land, denn Infrastruktur- und Personalressourcen seien vorhanden.

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