Merck-Chef setzt sich selbst keine Grenzen
Merck-Chef Klaus Raunegger über die Bedeutung von Preisen und weiteres Wachstum des Werks.
Seine Mittagspause verbringt Merck-Chef Klaus Raunegger meist in der hauseigenen Kantine. "Das ist keine Pause, das ist Nahrungsaufnahme", sagt er. Meist geht die kurze Zeit auch mit einer Arbeitsbesprechung einher. Für den Business Lunch verlässt er das Spittaler Werk und stattet den neuen Pächtern in der Drautal Perle einen Besuch ab.
Seit 2007 ist Raunegger Werksleiter das Arzneimittel-Herstellers. Mittlerweile ist er in Spittal auch bekannt – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Preise, die sein Unternehmen abräumt. Von Manager das Jahres bis kürzlich "Austria's Leading Companies". "Preise werden niemals zur Routine", sagt er. Ihm gehe es um die Position im Unternehmen. "Auszeichnungen lassen uns im Konzern gut dastehen", weiß er.
Zeit der Angst vorbei
Wie wichtig das ist, zeigt die Geschichte des Spittaler Standortes – Merck betreibt weltweit insgesamt rund 100 Werke. Bis Anfang der 2000er-Jahre hatte der Hersteller einen schweren Stand. Seit 2004 ist Merck in Spittal wieder auf Wachstumskurs. "Die Jahre der Angst sind vorbei", ist Raunegger stolz auf das Erreichte.
Derzeit stellen 360 Mitarbeiter 1,5 Milliarden Tabletten im Jahr her; in den letzten vier Jahren hat sich die Produktion um rund 50 Prozent gesteigert. "Wir verfolgen eine klare Strategie", so Raunegger. Diese Dimensionen waren allerdings "außerhalb meiner Vorstellungskraft". Als er 2007 bei Merck die Leitung übernahm, wollte er eine Milliarde Tabletten in der Produktion erreichen. "Man darf kein Träumer sein", lautet seine Philosophie, "sich selbst aber auch keine Grenzen setzen."
2,5 Milliarden Tabletten
Das tut Raunegger auch nicht: In seinen mittelfristigen Planungen stellt das Spittaler Werk bereits 2,5 Milliarden Tabletten von Nahrungsergänzungen und Arzneimitteln her. 2,2 Milliarden sind nach der aktuell laufenden Investition in ein 25 Meter hohes Gebäude am Standort möglich.
"Ich überlege mir ständig, wie das Wachstum weitergehen kann", spricht Raunegger über die Herausforderungen der Branche. In seinen Planungen ist er bereits fünf Jahre voraus. "Die Qualität steigt dramatisch, aber Preiserhöhungen sind für Kunden eine abstruse Idee." Deshalb sei Wachstum nur über die stetige Steigerung der produzierten Mengen möglich. "Die Alternative wäre es, das Unternehmen auszuquetschen", meint Raunegger. Das sei allerdings nicht seine Stärke und auch mit der nötigen Qualität nicht vereinbar. "Eine kreative Geschäftsentwicklung macht mehr Spaß." Und: Raunegger kennt die Rolle von Merck als stabiler Arbeitgeber in der Oberkärntner Region.
Vertrauen als Basis
Seinen Mitarbeitern streut der Manager Rosen. "Unsere Produkte nehmen Menschen, die gesund werden wollen", spricht er von Vertrauen in die Arzneimittel, "deshalb muss ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen." Die Erfolge geben dem Team recht. "Die Menschen hier haben eine gesunde Einstellung zur Arbeit", sagt der gebürtige Klagenfurter. "Spittal ist eine gute Region für Unternehmen – wegen der Menschen."
Speisen mit Blick auf Tal und Berge
Eine bewegte Geschichte hat das Restaurant in der Drautal Perle bereits hinter sich. Seit Oktober fungieren Christoph Lagler und Harald Hofer als Gastgeber im "Panorama". Die beiden Gastronomen setzen auf regionale Produkte in ihren Speisen und wollen Gäste auch weiterhin mit Events begeistern – von Food-Markets über Laternenfeste bis hin zu Kabarett-Abenden.
Zur Sache - Menü
Seit Oktober betreiben Harald Hofer aus Flattach und Christoph Lagler aus Pörtschach das Restaurant "Panorama" in der Drautal Perle in Spittal.
In den Speisen verarbeiten sie Produkte von heimischen Bauern und regionalen Produzenten.
Auf der Karte gibt's auch vegetarische und vegane Gerichte.
Beim Businesslunch gab es:
Rindssuppe mit handgedrehten Leberknödeln
Beef Tatar nach eigenem Hausrezept mit getoastetem Weißbrot und knackigen Blattsalaten
Gebackener Wels mit Petersilkartoffel und hausgemachter Sauce tartare
Chili-Cordon-Bleu mit Petersilkartoffel und Preiselbeeren
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