Schönstes Juraschaf Österreichs
"Miss Austria" kommt aus Spital am Pyhrn

- Silvia und Hannes Schmeißl mit ihrer Bundessiegerin bei der Juraschafschau in Regau.
- Foto: Landesverband für Schafe OÖ
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Suffolk, Texel, Shropshire, Dorper: Die wenigsten wissen, dass damit Schafrassen gemeint sind. Das Juraschaf ist da schon bekannter. Dass es heute bei uns heimisch ist, verdanken wir Züchtern wie Hannes Schmeißl aus Spital am Pyhrn.
SPITAL AM PYHRN. Vor drei Jahrzehnten hat Hannes Schmeißl als einer der ersten weitum damit begonnen, die Schweizer Juraschafe in Oberösterreich zu etablieren – und das mit großem Erfolg. Sein Engagement wurde zuletzt bei der 30-Jahre-Jubiläumsschau für Juraschafe, am 22. Februar in Regau, mit mehreren Stockerlplätzen sowie einem Landes- und einem Bundessiegertitel belohnt – letzterer für das beste weibliche Jungschaf (Kilbern) in ganz Österreich. Damit nicht genug: Bei der Elite-Abschlussversteigerung erzielte einer seiner Widder den Höchstpreis, ersteigert hat ihn ein Topzüchter aus der Schweiz. "30 Jahre lang haben wir mit großem Aufwand Widder aus der Schweiz importiert – und jetzt ist es soweit, dass die Schweizer unsere Tiere zurückkaufen", ist Familie Schmeißl zurecht sehr stolz.

- Silvia Schmeißl mit der Bundessiegerin, Hannes Schmeißl (Mitte) mit der Landessiegerin und der Schweizer Preisrichter mit seinem soeben ersteigerten Jurawidder.
- Foto: Landesverband für Schafe OÖ
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Das waren aber nicht die ersten großen Erfolge. Schon im Jahr 2000 holten Silvia und Hannes Schmeißl den ersten Bundessiegertitel auf den Thalerhof nach Spital am Pyhrn. Ihre Bemühungen, die Juraschafe bei uns populär zu machen, begannen aber bereits in den 1990er-Jahren. "Wir haben damals eine Rasse gesucht, die zu unserer Betriebsstruktur – ein Hektar Wald und zwei Hektar steile Weideflächen – passt und die ein gewisses Alleinstellungsmerkmal ist. Wir haben sofort gemerkt, dass Juraschafe dafür genau richtig sind", erinnern sich Hannes und Silvia Schmeißl. Ihre positiven Eigenschaften haben sie überzeugt: Juraschafe sind robust, widerstandsfähig und alptauglich, auch wegen ihrer wildähnlichen Klauen. Das ruhige Wesen und die sehr guten Muttereigenschaften gehören ebenso zu den Vorzügen.
"Unsere Betriebsstruktur ist auf Landschaftspflege ausgerichtet. Unsere zwei bis drei Hektar pflegen wir mithilfe dieser Rasse und halten so die Weideflächen offen, damit sie nicht verbuschen."
Hannes Schmeißl
Gesundheit und Tierwohl sind den beiden ein großes Anliegen. Im neu errichteten, großzügigen Tierwohlstall fühlen sich die Schafe sichtlich wohl. Diese Wohlfühleffekte schlagen sich auf die Leistung nieder, die Tiere sind zum Beispiel seltener krank. "Als Züchter sind wir dem Gesamttier verantwortlich", unterstreicht Hannes Schmeißl. Auf den Gesundheitsstatus der Tiere wird vor allem in Oberösterreich ein großes Augenmerk gelegt. "Wir sind Vorreiter in ganz Österreich."

- Der neue Tierwohlstall ist großzügig dimensioniert. Die Schafe fühlen sich hier dank der optimalen Bedingungen im Sommer und Winter gleichermaßen wohl.
- Foto: Schmeißl
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Für die Zucht der Juraschafe müssen aber, abgesehen von Gesundheit und Fitness, noch viele weitere Kriterien erfüllt werden, von der Wollkräuselung über die Zahnstellung, Bemuskelung und Beinstellung bis hin zum eleganten Kopf. Auf die Wollkräuselung geht Hannes Schmeißl näher ein, er erklärt: "Das ist wichtig für die Alphaltung. Dichte Wolle ist wasserundurchlässig, ansonsten werden die Tiere nass und können nicht überleben."
"Gewinnbringend ist die Schafzucht nicht", räumt der Nebenerwerbslandwirt ein. "Ich verwehre mich aber dagegen, dass das nur ‚ein bissl ein Hobby’ ist!" Das hervorragende Abschneiden auf etlichen Ausstellungen der vergangenen 30 Jahre unterstreicht seine Bemühungen rund um das Juraschaf jedenfalls eindrucksvoll.
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