Veteranenfreunde meet Heimatverein
Zwei Vereine – eine gemeinsame Passion

- Mitglieder der Veteranenfreunde Pyhrn-Priel zu Gast im Heimathaus Windischgarsten
- Foto: Weymayer
- hochgeladen von Martina Weymayer
Mitglieder der Veteranenfreunde Pyhrn-Priel waren auf Stippvisite im Heimathaus Windischgarsten.
WINDISCHGARSTEN. WINDISCHGARSTEN. Die Veteranenfreunde Pyhrn-Priel mit ihrem Obmann Franz Sonnleithner pflegen das Kulturgut historischer Fahrzeuge, vom Oldtimertraktor aus den 1950er-Jahren bis zum "Haflinger". Ein Ziel ist es, Tradition und Technik aus vergangenen Jahrzehnten zu bewahren. Das trifft gleichermaßen auf den Heimat- und Museumsverein Windischgarsten zu, und so fand kürzlich eine Ausfahrt der Veteranenfreunde zum Heimathaus statt. "Es freut mich sehr, dass so eine große Gruppe von Oldtimer-Liebhabern gekommen ist", zeigte sich Ernst Gösweiner, der Vorsitzende des Heimatvereins, positiv überrascht. Er hob das gemeinsame Interesse an der Geschichte hervor und kam zunächst auf die bewegte Vergangenheit des Heimathauses zu sprechen. Von 1500 bis 1846 befand sich hier ein sogenannter Drahtzug, später diente es unter anderem als Krankenhaus und als "Fürsorgeheim der Alten". Seit dem Jahr 1985 ist das Museum hier eingemietet.
1.700 Exponate
Insgesamt 1.700 Exponate geben nicht nur einen Einblick in das vergangene Jahrhundert, sondern führen die Besucher bis in die Römerzeit zurück. Zehn verschiedene Themenbereiche spannen einen Bogen vom bäuerlichen Alltagsleben über das Schuster- und Zimmererhandwerk bis hin zur alten Schulklasse und zur Mode der bürgerlichen Frauen um 1900. Als eines von etlichen bemerkenswerten Ausstellungsstücken sei die "Windischgarstner Kanne" erwähnt, die bei Straßenbauarbeiten ausgegraben wurde. Es handelt sich um die Einzige, fast vollständig erhaltene Bronzekanne ihrer Art in der gesamten Provinz Noricum. Übrigens kam in Windischgarsten auch eine Minerva-Figur zutage. Im römischen Reich galt sie etwa als Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes sowie als Hüterin des Wissens – passt perfekt zum Heimatmuseum. Allerdings fehlt der kleinen Statue der Kopf, was für eine Göttin der Weisheit nicht besonders förderlich ist.
Beim Rundgang durch die Museumsräumlichkeiten machte Gösweiner die Gruppe auf eine Vielzahl interessanter Objekte aufmerksam. Gemeinsam schwelgte man in der einen Ecke in Erinnerungen an die "gute alte Zeit", nur um in der nächsten festzustellen, dass der Fortschritt mitunter auch ein Segen ist. Zum Beispiel, wenn man bedenkt, dass die Frauen früher allein zum Wäschewaschen zwei Tage brauchten. Wobei: Eine der ersten elektrischen Waschmaschinen kann man sich ebenfalls im Heimathaus anschauen. Apropos anschauen: Der Heimatverein zeigt regelmäßig alte Filme über Windischgarsten und die Umgebung, die auch bei den Veteranenfreunden für Staunen und Schmunzeln sorgten.
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