Netzwerk Gesunde Gemeinde

In Pandemie-Zeiten sind kreative Ideen gefragt

Auch in herausfordernden Zeiten legen alle 23 Gemeinden im Bezirk Kirchdorf ein großes Augenmerk auf die Gesundheitsförderung.

BEZIRK KIRCHDORF. 1989 wurde das Netzwerk Gesunde Gemeinde ins Leben gerufen. Seit dem vergangenen Jahr liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung der Gesundheitskompetenz. Unter Gesundheitskompetenz versteht man das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander dazu: „Gesundheitskompetenz ist eine wichtige Grundlage für das Gesundheitsverhalten, für das Zurechtfinden im Gesundheitssystem und hat damit großen Einfluss auf den Gesundheitszustand. Wir wollen über die Gesunden Gemeinden die Menschen gezielt dabei unterstützen, dass sie möglichst selbstbestimmt gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen können und dadurch ihre Lebensqualität und Gesundheit erhalten und verbessern.“

Die Corona-Pandemie durchkreuzte im vergangenen Jahr die Pläne der Arbeitskreise. Zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge oder Workshops fielen dem Virus zum Opfer. "Trotz der nicht einfachen Zeit bleiben die Gesunden Gemeinden jedoch am Ball und haben viele kreative Möglichkeiten gefunden, dennoch präsent zu bleiben. Ich bin wirklich stolz auf sie", sagt dazu die Regionalbetreuerin für den Bezirk Kirchdorf, Birgit Heidlberger.

Informieren und Sensibilisieren

Die Jahresprogramme aktiver Gesunder Gemeinden setzen sich zusammen aus der Weiterführung bewährter Aktivitäten und Projekte (Basisprogramm) und der Umsetzung eines vertiefenden Gesundheitsförderungsprogramms (Zielgruppenprojekt oder Präventionspaket oder Individuelles Jahresprogramm). Ein Zielgruppenprojekt ist ein dreijähriges, nachhaltiges Projekt mit Konzentration auf bisher nicht oder wenig erreichte Zielgruppen. Beim Präventionspaket handelt es sich um einen zweijährigen Themenschwerpunkt zu aktuell relevanten Gesundheitsthemen. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, ein individuell gestaltetes Jahresprogramm umzusetzen.

Bei den neuen Vorschlägen stehen Informieren und Sensibilisieren im Vordergrund. Für das Präventionspaket „gesundheit verstehen.gesundheit leben“ hat die Abteilung Gesundheit des Landes OÖ 45 Angebote erstellt. Zu den innovativen Ideen gehören heuer unter anderem die „Gesundheitstipps zum Selberpflücken“ auf öffentlich zugänglichen Plätzen. So können die Gemeinden – zum Beispiel Inzersdorf, siehe unten – der Bevölkerung neue Wege zeigen, die sie zu gesundem Verhalten motivieren.

Im Bezirk Kirchdorf beteiligen sich 2020/2021 insgesamt 14 Gemeinden an einem Präventionspaket (13x Gesundheit verstehen.gesundheit leben; 1x Herzgesundheit). Sieben Gemeinden setzen ein dreijähriges Projekt für eine bestimmte Zielgruppe um (Feuerwehrjugend, Elternverein, Senioren, pflegende Angehörige, Übergewichtige, Radfahrer bzw. ein individuelles Programm).

Wege zum Wohlfühlgewicht

Die Gesunde Gemeinde Windischgarsten startet heuer in das dritte Jahr ihres zielgruppenorientierten Projekts „Wege zum Wohlfühlgewicht“. 2019 fiel der Startschuss mit einem Vortrag zum Thema „Schluss mit dem Diätwahnsinn! – Mit Leichtigkeit durchs Leben".  Dabei gab es auch die Möglichkeit für Interessierte, sich mittels Fotobox einen „Vorher-Befund“ erstellen zu lassen. Ein Kochkurs, eine wöchentliche Nordic-Walking-Gruppe, verschiedene Vorträge zum Thema „Ernährung und Sport“ und das Gewinnspiel „Wir suchen den Fitnessweg-Champion“ rundeten das Jahresprogramm ab. Das Kabarett „Wurstsalat“ mit Günther Lainer und Christian Putscher lieferte einen lustigen Beitrag zum Thema. 2020 war durch Corona stark geprägt. Arbeitskreisleiter Werner Gschaider berichtet:  "Während alle Vorträge und Veranstaltungen abgesagt werden mussten, konnte die Nordic-Walking-Gruppe in Kooperation mit der Gesunden Gemeinde Roßleithen wieder jede Woche starten. Bewegung an der frischen Luft ist schließlich gesund für Körper und Geist."
Ab 3. Mai trifft sich die Gruppe wieder wöchentlich beim Fußballplatz Windischgarsten. Im Gewinnspiel, das ab 1. Mai beginnt, wird diesmal der "Gunst-Meister" gekürt. "Heuer wäre wieder ein interessantes Programm mit Fokus auf regionalen Lebensmitteln geplant", informiert Gschaider. Im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung mit Vortrag und Bekanntgabe der Preisträger des Gewinnspiels sollte es wieder eine Fotobox geben, um mit einem „Nachher-Bild“ für die Teilnehmer die Erfolge des Drei-Jahres-Projekts zu bekräftigen. Werner Gschaider: "Sobald es wieder möglich, solche Veranstaltungen durchzuführen, wird die Gesunde Gemeinde Windischgarsten darüber informieren."

Rutschteller für Kinder

Eine etwas andere Art der Gesundheitsförderung hat die Gesunde Gemeinde Spital/Pyhrn umgesetzt. So erfüllte der Arbeitskreis den Wunsch der Volksschule nach neuen Rutschtellern. "Gerade im heurigen schneereichen Winter ist das eine wertvolle Maßnahme, um Bewegung im Freien zu fördern", so Birgit Heidlberger.

"Schau-drauf-Bäumchen" in Inzersdorf

Gesundheits-Informationen zum "Pflücken" gibt es in Inzersdorf. Beim Eingang zum Gemeindezentrum ist das neueste Projekt der Gesunden Gemeinde zu finden. Das „Schau drauf“-Bäumchen bietet der Bevölkerung Tipps und Nachrichten rund um Gesundheit und Wohlbefinden. Der Arbeitskreis ergänzt laufend Ideen zu verschiedenen Themenschwerpunkten.
Das Bäumchen soll aber nicht nur als Anlaufstelle zum Sammeln von Informationen dienen. Es kann auch Ziel eines kurzen Spaziergangs sein, um sich zu bewegen und die Gedanken zu ordnen. Zu einer kurzen Rast lädt das Bankerl daneben ein. Gemeinsam sollen alle Inzersdorfer Mitbürger dazu motiviert werden, das Motto des Projekts „gesundheit verstehen. gesundheit leben“ in die Tat umzusetzen. Anregungen sind jederzeit willkommen, Kontakt unter www.inzersdorf.ooe.gv.at

Netzwerk Gesunde Gemeinde

"Gesunde Gemeinde"ist ein gemeinsames Netzwerk des Landes Oberösterreich, Abteilung Gesundheit, und gesundheitsfördernder Städte und Gemeinden. Ziel ist, das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zu stärken. Im Bezirk Kirchdorf haben alle 23 Gemeinden einen entsprechenden Arbeitskreis installiert. Mehr Informationen zu den Aktivitäten gibt es unter
gesundes-oberoesterreich.at