Vom Lärchenstamm zum Schindeldach

Herbert Pfister auf seiner „Hoanzlbank“ beim Bearbeiten einer Schindel.
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  • Herbert Pfister auf seiner „Hoanzlbank“ beim Bearbeiten einer Schindel.
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EDLBACH. Die Lärche eignet sich besonders gut für ein Schindeldach. Dabei gilt: Je älter der Baum (und damit je dicker), desto besser. Wichtig ist auch, dass der Baum weitgehend astfrei ist und keinen Drehwuchs hat. Der Lärchenbaum soll feinjährig sein (das bedeutet, dass die Jahresringe sind enger beieinander liegen).

Lärchen, die in einem Mischwald zwischen Fichten, Buchen, Tannen und anderen Bäumen am Nordhang wachsen, sind für die Herstellung von Schindeln geeignet. Bäume auf der Südseite sollen nicht verwendet werden, weil diese durch die Sonne drehwüchsig werden.

Das Besondere an Schindeln ist, dass sie ein Spaltprodukt sind und nicht wie Bretter geschnitten werden. Das Spalten entlang einer Holzfaser ist das Geheimnis der Haltbarkeit. Die Holzfaser wird nicht durch- oder abgetrennt.

Brettschindeln und Spanschindeln

Es gibt zwei Grundarten der Schindeln. Einerseits spricht man von den „Brettschindeln“, die auch Lungauerschindel genannt werden, welche über die liegenden Jahresringe gespalten werden. Dann gibt es noch die „Spanschindeln“, die auch Tirolerschindel genannt werden. Diese werden über die stehenden Jahresringe gespalten.

Schindeleisen und Hoanzlbank

Mit dem „Schindeleisen“ wird der Spaltvorgang durchgeführt. Ein Knüttel aus Holz für den nötigen Vortrieb wird auch verwendet, um das Schindeleisen bei einem Schlagstück aus Metall (Axt, Hammer) nicht zu sehr zu beschädigen.
Sehr wichtig für die Herstellung von Schindeln ist die „Hoanzlbank“ mit einer Klemmvorrichtung. Dort findet das Parallelschneiden, das Abschrägen des vorderen Schindelendes und das Zuputzen statt.
Die gefertigten Schindel werden dann in Kreuzstöße geschlichtet, nach der Trocknung nach Maß zusammengelegt und in Bunde zu je einem Quadratmeter geschnürt.

Wenn ein Schindeldach fehlerfrei gedeckt wird, hat man 80 bis 100 Jahre seine Freude daran. Die Haltbarkeit eines Schindeldaches ist auch abhängig von der Dachneigung, diese sollte mindestens 30 Grad betragen. Aber auch die Hinterlüftung spielt eine Rolle. Wenn keine Schalung am Dach ist, dann kommt es zur passenden Hinterlüftung und das Schindeldach hält länger.

Bericht und Fotos: Nina Gruber

Herbert Pfister auf seiner „Hoanzlbank“ beim Bearbeiten einer Schindel.
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