Vogelhäuser Marke Eigenbau
Wo Vogerln schöner wohnen

Michael Ziervogl und seine "Vogl-Alm" Foto: privat | Foto: Ziervogl/Privat
7Bilder

Wenn es draußen bitter kalt ist und Schnee das Land bedeckt, ist die Futtersuche für unsere gefiederten Freunde nicht gerade einfach. Mit einem Futterhäuschen lindert man nicht nur ihre Not, sondern hat auch viel Spaß, dem bunten Treiben von Amseln, Drosseln und Spatzen im Garten zuzusehen. Michael Ziervogl aus Ried baut regelrechte Villen für Gartenvögel. Die BezirksRundSchau traf ihn zum Gespräch und wollte mehr über seine luxuriösen Schmuckstücke wissen. Wobei schmücken oft wortwörtlich zu nehmen ist.

RIED/TRAUNKREIS. „Manche befüllen sie gar nicht mit Vogelfutter, sondern haben sie ausschließlich als Blickfang aufgehängt,“ schmunzelt Ziervogl. In seiner kleinen Werkstatt pflegt er seine Handwerkskunst. „Für mich war es schon als Kind das Schönste, mit meinem Opa Holzstämme mit der Hand abzulängen und „Spreissel“ zu hacken“. Mit dem Bauen von massiven Vogelhäusern begann der gelernte Tischler vor neun Jahren, als er für seine Eltern ein Weihnachtsgeschenk mit bleibender Erinnerung suchte. „Das hängt noch immer“, erzählt er stolz.

Für die Ewigkeit gebaut

„An meinem Highlight, der "Vogl-Alm", arbeite ich etwa vierzig Stunden“, sagt Ziervogl. Der Tüftler nimmt es millimetergenau. Das zahlt sich aus, denn durch die saubere Verarbeitung sind seine rustikalen Chalets schier unverwüstlich. „Die Vogelhäuser haben eine Haltbarkeitsdauer von bis zu 30 Jahren“, verspricht der Handwerker. Er baut sechs verschiedene Haustypen. „Wenn ich ein interessantes Schindeldach oder ein Kastenfenster sehe, fotografiere ich das“, verrät der Rieder seine Ideen für die Gestaltung der Vogelhäuschen, „und fertige daheim einen Prototypen an“. Dieser wird dann zerlegt, verbessert und wenn alles passt ein Bauplan erstellt. „Mittlerweile habe ich an die 200 Stück gefertigt“.

Der Vogelhaus-Bauer stellt alles selbst in reiner Handarbeit her. Da wird in liebevoller Kleinarbeit gehobelt, gesägt, genagelt und verschraubt. „Alles ist super verziert, mit Türen, Fensterkreuzen, Balkonstehern und Rauchfängen“. Die vielen Dachschindeln sind handgehackt. Die Leidenschaft für das aromatische und lebendige Material Holz spürt man in jedem seiner Worte und Werke. Er fräst mit Maschinen winzige Dachrinnen, Balkone, Fenster und Türen. Die Balken für seine kleinen Blockhäuser hobelt er an allen vier Kanten, sie sind also auch innen glatt, „das gehört sich so“ und streicht fast zärtlich über das Holz. Jedes Detail ist ausgetüftelt, in allen Innenecken befinden sich Löcher für Wasser- und Schmutzablauf. „So kann nie Regenwasser im Innenraum stehen bleiben“, erklärt der Perfektionist den Mehraufwand. Aufgrund seines Nachnamens ist es klar, dass jedes seiner hölzernen Kunstwerke „Ziervogl-Haus“ heißt. Diese gibt es bei ihm ab 169 Euro zu kaufen. Das größte Modell, die „Vogl-Alm“ mit den beeindruckenden Abmessungen von 75 x 55 x 46 Zentimeter kostet 1.199 Euro.

Qualitätsanspruch des Perfektionisten

Wer vor einem „Ziervogl“-Haus steht, erkennt die Liebe zum Detail. Die „Vogl-Alm“ besteht aus 280 Einzelteilen, die mit 600 Schrauben verbunden sind. „Nichts ist verleimt, alles ist gscheit vernagelt und verschraubt mit Nirosta-Spax, alleine die Schrauben kosten zwischen 50 und 70 Euro“, sagt Ziervogl. „Ich bekomme das Holz in 5/8er Staffeln mit fünf Meter Länge“, zeigt er sein Material. Daraus sucht er die schönsten Staffeln raus, Lärchenholz ohne Ast, ohne Harz. „Was Anderes verarbeite ich nicht, das würde sich draußen verziehen“. Das Lärchenholz ist äußerst wetterbeständig und erhält im Laufe der Zeit eine graue Patina. Diese graue Patina schützt das Haus besser vor Witterungseinflüssen als eine Lasur.

Vogelhäuser wie schöne Möbel

Hauptberuflich entwirft und baut der Tischler aus Ried Möbelteile und maßgeschneiderte Inneneinrichtungen aller Art. „Vogelhäuser zu bauen ist mein Hobby“, sagt der ‚Holzwurm‘, „es bereitet mir einfach unglaublich viel Freude.“ Wer auf der Suche nach einer Prachtvilla fürs Federvieh ist, kann sich nach telefonischer Terminvereinbarung bei ihm von der robusten Bauweise und der tollen Optik überzeugen.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.