100 bäuerliche Arbeitsunfälle pro Jahr im Bezirk Kirchdorf

Josef Striegl | Foto: SVB

BEZIRK. Die Land- und Forstwirtschaft ist nach wie vor eine der unfallgeneigtesten und gefährlichsten Tätigkeiten. Täglich ereignen sich drei Unfälle auf den OÖ. Bauernhöfen. Allein im Bezirk sind es jährlich rund 100 solcher Unfälle. Jeder vierte Unfall betrifft eine Person über 60 Jahre.

Die Unfallzahlen konnten innerhalb der vergangenen 20 Jahre zwar halbiert werden, trotzdem wird die Land- und Forstwirtschaft aufgrund der Komplexität der Tätigkeiten immer gefährlich bleiben (Umgang mit verschiedenen gefährlichen Maschinen und Geräten, Arbeiten im Freien und im schwierigem Gelände, Umgang mit Tieren, Holzarbeit usw.). Der Bauer muss ein wahrer Allrounder sein und ist damit zwangsläufig vielen Gefahren ausgesetzt.

Im Rahmen der Erwachsenenbildung und des land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens vermitteln die Sicherheitsexperten der SVB (Sozialversicherungsanstalt der Bauern) laufend wichtige Sicherheitsthemen – von der richtigen Waldarbeit bis zum Maschinenschutz, von der Kindersicherheit am Hof bis zum Umgang mit Nutztieren, von der Straßenverkehrsordnung für landwirtschaftliche Geräte bis zur Ergonomie bei der schweren Handarbeit und so weiter.

Im Rahmen der Aktion „Sicherheit am Bauernhof“ werden land- und forstwirtschaftliche Betriebe von den Experten der SVB direkt vor Ort auf den Betrieben beraten; jährlich finden so auf rund 800 Bauernhöfen kostenlos und unverbindlich „Sicherheits-Checks“ statt. Musterbetriebe werden im Rahmen dieser Aktion mit der „Sicherheitsplakette“ ausgezeichnet.

Kriterien für die Plakette sind, dass die Betriebe keinerlei sicherheitstechnische Mängel aufweisen und auch im Hinblick auf Ordnung, Sauberkeit und Hofraumgestaltung vorbildlich sind.

Im Bezirk gibt es mittlerweile schon 61 ausgezeichnete Betriebe. Kremsmünster führt dabei die Gemeindewertung mit neun Plaketten-Betrieben an, gefolgt von Edelbach und Roßleithen (je sechs).

Es zahlt sich aus, etwas für die Sicherheit am Hof zu tun. Das Unfallrisiko auf den so genannten „Plakettenbetrieben“ ist um bis zu 80 Prozent geringer als bei anderen Betrieben. Positive Effekte dieser mehrfach ausgezeichneten SVB-Aktion sind neben der Senkung von Unfallfolgekosten, die Senkung des Haftungsrisikos für die einzelnen Betriebe, die Sicherung der Lebensqualität sowie eine wertvolle Imagebildung für die Landwirtschaft. Die Plakette ist Ausdruck für Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein der BetriebsführerInnen.

kostenlose Sicherheitschecks

Im Rahmen der SVB-Aktion werden kostenlose Sicherheitschecks durch Experten durchgeführt. Im Beratungsgespräch werden viele Vorschläge zur Beseitigung von Sicherheitsmängeln unterbreitet. Es gibt viele Informationen und Anregungen, wie die Sicherheit am Bauernhof weiter verbessert werden kann. Wichtige Maßnahmen in der Praxis sind unter anderem die Anbringung von Geländern, Handläufen und Abdeckungen von Gefahrenstellen, Schutzabdeckungen bei gefährlichen Maschinenteilen, z.B. Gelenkwellen, Mähwerk, eine ordnungsgemäße elektrische Anlage, eine entsprechende Schutzausrüstung für die Waldarbeit, Erste-Hilfe-Kästen, überall eine ausreichende Beleuchtung und vieles andere mehr.

Eigenregie und Geschick

Viele Sicherheitsmaßnahmen werden mustergültig in Eigenregie umgesetzt. Dabei kommt den Bauern ihr handwerkliches Geschick und Know-How zugute. Auch die künftigen Übernehmer - oft landwirtschaftliche Facharbeiter und angehende Meister – sind dabei immer wieder voll eingebunden und mit Feuereifer bei der Sache - geht es dabei doch um den Schutz der gesamten Familie!

Es gibt nur Gewinner

Auch wenn jemand nicht alle Kriterien für die Sicherheitsplakette erfüllt, profitiert er: Jeder Teilnehmer gewinnt durch die Beratung ein Mehr an Sicherheit und damit Gesundheit für sich und seine Familie.

Anmeldungen an SVB, Regionalbüro OÖ, Blumauerstraße 47, Linz, Tel.Nr. 0732-7633-4315

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