Innerrosenau
Anrainer protestieren gegen Recyclinganlage
Die Wogen gehen hoch. Geplantes Projekt eines ortsansässigen Unternehmers in Rosenau steht in der Kritik.
ROSENAU. In der Innerrosenau in der Region Pyhrn-Priel, in einem Seitental des Hengstpasses, möchte die Schotterfirma Schmid aus Roßleithen eine Deponie und Recyclinganlage für Baureststoffe errichten. Am geplanten Standort hat das Unternehmen bereits eine Schottergrube in Betrieb. Anrainer haben sich jetzt zusammengeschlossen und fordern die Schließung der Grube, wenn die Abbaugrenze für Schotter erreicht ist, sowie die Einstellung des Verfahrens zur Errichtung der Deponie - und geplanten, neuen Anlage.
Kritik an Bürgermeisterin
"Wir finden, dass der Standort total ungeeignet ist. Es kann nicht sein, dass der Schwerverkehr durch ein abgelegenes Tal rollt, direkt vor der Haustüre der Bewohner. Es gäbe zudem lange und unnötige Verkehrswege, die durch drei Gemeindegebiete führen", sagt Monika Pramreiter, die auch ein beliebtes Erholungs- und Wandergebiet in Gefahr sieht.
Auch die Bürgermeisterin steht in der Kritik. "Wir bekommen leider von Seiten der Gemeinde keine Unterstützung. Im Gegenteil – Gemeinde und Bürgermeisterin haben sich bereits vorab für das geplante Projekt ausgesprochen, obwohl nicht alle Unterlagen aufliegen. Leider wurde uns bisher die Einsicht in die Unterlagen verweigert, Auskünfte zu dem Thema bekommen wir nicht. Leider nimmt die Bürgermeisterin ihre Funktion – die Interessen der Bürger zu wahren – nicht wahr", heißt es in einer Stellungnahme der Projektgegner.
Abbau seit 50 Jahren
Bürgermeisterin Maria Benedetter entgegnet. "Es ist ein laufendes Verfahren. Wir haben die Unterlagen gar nicht und ich kann daher dazu auch nicht viel sagen. Es liegt alles bei der Bezirkshauptmannschaft auf. Nichts destotrotz werde ich versuchen, alle Parteien an einen Tisch zu bekommen und das Gespräch suchen. Natürlich bin ich für die Sorgen und Ängste der Gemeindebürger da und wünsche mir bei diesem Projekt das Einvernehmen aller Beteiligten." Hannes Schmid versteht die Aufregung nicht. Er sagt: "Um unnötige und weite Transportwege zu vermeiden, möchten wir als regionaler Dienstleister, anfallende Abbruchmaterialen aus der Region auch in der Region belassen und aufbereitet wieder verwenden. Ich bin selber in der Region aufgewachsen und verbringe hier meine Freizeit. Es ist mir ein Anliegen, die Natur zu schützen und zu bewahren. Wir betreiben seit fast 50 Jahren den Abbau und die Aufbereitung von natürlichen Gesteinskörnungen in unserem Werk Weißensteiner am Hengstpass. Alle behördlichen Auflagen wurden von uns bisher nach bestem Wissen eingehalten. Es war für uns selbstverständlich, für die Aufbereitung von Betonabbruch um eine behördliche Genehmigung anzusuchen. Für diese Aufbereitung werden keine zusätzlichen Flächen benötigt, das Recyceln geschieht auf dem gleichen Standort an dem bereits natürliche Gesteinskörnungen gebrochen und gesiebt werden."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.