Bäuerin: ein vielfältiger und herausfordernder Beruf
Ein Beitrag von Sabine Gotthard
STEINBACH/ZIEHBERG. Die traditionelle Rollenverteilung in der Landwirtschaft hat sich verändert, sodass den Frauen vermehrt wichtige Funktionen zukommen – wie zum Beispiel die der Betriebsführerin. Wurden landwirtschaftliche Betriebe ursprünglich fast ausschließlich von Männern geführt, gibt es in Österreich mittlerweile rund 40 Prozent Betriebsführerinnen. Ein häufiger Grund dafür ist allerdings, dass die Bauern auch außerhalb der Landwirtschaft tätig werden müssen, um das Auskommen der Familie zu sichern.
Vielfältige Verwirklichungsfelder
Der Berufsalltag einer Landwirtin ist denkbar vielfältig und bringt täglich viele Herausforderungen mit sich, kann Bezirksbäuerin Sonja Kiniger aus Steinbach am Ziehberg berichten, wenn sie aus den Aufgabenbereichen einer Bäuerin erzählt. So ist viel organisatorisches Geschick gefragt, um Kinder, Haushalt und Landwirtschaft miteinander zu vereinbaren. Die körperlich anstrengenden Arbeiten im Rahmen der Landwirtschaft können die Bäuerinnen auch einmal an ihre Grenzen stoßen lassen. Und, so Sonja Kiniger mit einem Lachen, es schadet auch nicht, ein „halber Tierarzt“ zu sein. Nebenbei fällt auch viel Bürokratie an, die es zu bewältigen gilt. Oftmals kümmern sich die Bäuerinnen auch um die Betreuung und Pflege der am Hof lebenden Altbauern. Hier seien besonders soziale Einrichtungen wie beispielsweise die Caritas, eine wichtige Stütze für die Bäuerinnen. Auch Aus- und Weiterbildung in der Landwirtschaft sieht Sonja Kiniger als sehr wichtig an. So gibt es beispielsweise Seminare zu Tiergesundheit oder Persönlichkeitsbildung, die sie gerne in Anspruch nimmt.
Botschafter der gesunden Lebensmittel
An ihrem Beruf schätzt Sonja Kiniger besonders, dass sie dadurch zu Hause bei ihren Kindern sein konnte. Aber auch das Arbeiten in und mit der Natur, das Miterleben der Jahreszeiten, sowie der Umgang mit den Tieren tragen dazu bei, dass sie sich persönlich keinen anderen Beruf vorstellen könnte. Für Frau Kiniger sind die Bäuerinnen und Bauern die „Botschafter der gesunden Lebensmittel“. Oft sind es gerade die Bäuerinnen, die besonders bemüht sind, das bäuerliche Wissen und die Lebensweise zu vermitteln. Am Hof der Familie Kiniger wird erfolgreich „Schule am Bauernhof“ angeboten, wodurch bereits die Kinder das Leben und Arbeiten auf landwirtschaftlichen Betrieben kennen lernen können.
Fotos: privat
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