Blasengeplagte Bergsteigerfüße richtig versorgen und vorbeugen

DGKS Veronika Lattner, Wundmanagerin am LKH Kirchdorf. | Foto: gespag
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KIRCHDORF. So schön das stundenlange Wandern und die herrlichen Wege über Almen sind, am Ende des Tages schmerzen oft die Füße und man ahnt es schon – eine schmerzhafte Blase hat sich gebildet. Die einen stechen Blasen auf, die anderen kleben ein Pflaster darüber, wieder andere machen gar nichts. Wie man Blasen richtig versorgt und effektiv vorbeugt, weiß Diplom-Gesundheits- und Krankenschwester Veronika Lattner, Wundmanagerin am Landeskrankenhaus Kirchdorf.

Vom gelegentlichen Spaziergänger bis hin zum Extrem-Kletterer −
alle kennen dieses Problem: Durch stetigen punktuellen Druck und Reibung wird die Haut gereizt und es bildet sich schon nach wenigen Stunden eine Blase. Vor allem bei unbequemen, schlecht sitzenden oder scheuernden Schuhen. Durch die Reibung kommt es zu einer Trennung von der Epidermis (= äußere Hautschicht) und den darunterliegenden Hautschichten. Es entsteht eine gewölbte Blase, die sich mit Gewebsflüssigkeit füllt.

„Autsch“ – die Blase macht sich schmerzhaft bemerkbar

Die Blase ist eigentlich ein cleverer Schutzmechanismus des Körpers. Die Flüssigkeit schützt die Wunde vor weiterem Druck und die Haut verhindert das Eindringen von Schmutz in die Wunde. Eine offene Blase kann sich allerdings schnell entzünden. Wundmanagerin Veronika Lattner vom Landes-Krankenhaus Kirchdorf erklärt: „Man sollte keine chirurigischen Do-it- Yourself-Methoden anwenden, da sich Blasen sehr leicht entzünden. Wenn die Blase aber so stark beeinträchtigt, dass man in keinen Schuh mehr kommt oder sehr starke Schmerzen verursacht, dann kann das Öffnen der Blase sinnvoll sein. Das sollte am Besten ein Hausarzt/eine Hausärztin übernehmen. Ist das nicht möglich, so desinfiziert man die Stelle mit antiseptischem Spray und Sticht die Blase mit einer sterilen Nadel auf. Danach die Wunde mit Betaisodona-Spray behandeln und steril verbinden.“ Auf keinen Fall darf die tote Haut entfernt werden. Sie schützt die Wunde weiterhin vor Bakterien und sorgt für ein schnelleres Abheilen der Blase.
„Unbedingt muss der Arzt/die Ärtzin bei Zeichen von Wundinfektion aufgesucht werden“, mahnt die Wundexpertin. Dazu zählen zum Beispiel eine gerötete, überwärmte, schmerzhafte Wundumgebung, Fieber oder wenn die Wundsituation sich verschlechtert.

Prophylaktische Blasenvorbeugung

Um Blasen zu verhindern kann der/die Bergfex einiges tun: Am wichtigsten sind gut sitzende Wanderschuhe mit hohem Schaft und guter Sohle mit viel Profil. Neue Schuhe sollten erst über längere Zeit eingegangen werden, um das Material geschmeidiger zu machen und sich der Schuh dem Fuß angepasst hat. Entscheidend sind auch gute Socken die keine Naht haben und keine Falten bilden. Es gibt eigene Wandersocken (aus verschiedensten Materialien), manche tragen sogar zwei Paar Socken übereinander. „Jeder Fuß ist individuell, daher gilt hier ausprobieren bis das Passende gefunden ist“, weiß Lattner aus eigner Erfahrung. Socken müssen jedenfalls trocken sein, denn feuchtes Gewebe reibt zusätzlich an der Haut.

Um die Haut weicher und elastischer und somit weniger anfällig für Blasen zu machen, lohnt es sich als Vorbereitung einige Zeit vor größeren Wanderungen die Füße abends nach dem Waschen und Trocknen z.B. mit Hirschtalg oder anderen guten Pflegeprodukten einzucremen und über die Nacht einziehen zu lassen. Am Tag der Wanderung selbst ist es hilfreich, kritische Stellen vorher mit mehreren Schichten Hansaplast zu verkleben oder spezielle Blasenpflaster (in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich) zu verwenden. „Gegen die Schmerzen von Druckstellen oder Blasen hilft es zusätzlich, die entsprechenden Stellen zu kühlen“, rät DGKS Lattner.

Fotos: LKH Kirchdorf

DGKS Veronika Lattner, Wundmanagerin am LKH Kirchdorf. | Foto: gespag
Passendes Schuhwerk und richtige Socken beugen Blasen am Wirksamsten vor. | Foto: gespag
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