Der Edelkrebs (Astacus astacus): Wassertier des Jahres 2019

Foto: Gottlieb Eder
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OÖ. Einst weit verbreitet, sind die Edelkrebsbestände Österreichs nahezu erloschen.

Gewässerverunreinigungen und -verbauungen, aber vor allem die Krebspest und die Konkurrenz durch landesfremde Krebse, werden als die Ursachen für die drastischen Rückgänge der heimischen Edelkrebsbestände angegeben. Diese Diagnose trifft auf alle heimischen Krebsarten zu. Grund genug, die Wahl zum „Fisch des Jahres“ auf die wirbellosen Gewässerbewohner auszudehnen.

Eine tödliche Seuche

"Es ist geradezu sonderbar, dass der Edelkrebs, als Wächter der Gewässerhygiene, selbst einer Seuche erliegt: der Krebspest", schildert Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer aus Hinterstoder. "Der Krebspest-Erreger wurde unter anderem durch den Besatz von den aus Nordamerika stammenden Krebsarten mit eingeschleppt und hat bereits ab den 1860er-Jahren zu hohen Einbußen der heimischen Edelkrebsbestände Europas geführt. Insbesondere der überaus aggressive Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), der zudem in direkter Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum mit den heimischen Krebsarten steht, wird für die Ausbreitung der tödlichen Seuche verantwortlich gemacht. Er gehört zu den hundert schlimmsten invasiven Arten weltweit."

Die Krankheit kann zudem über andere Wassertiere, jedoch auch durch jeden Gegenstand, der in Kontakt mit infiziertem Wasser gestanden hat, verbreitet werden. Angelgeräte, Watschuhe und -hosen, Boote und dergleichen sollten deshalb unbedingt desinfiziert oder vollständig getrocknet werden, bevor diese in einem anderen Gewässer wieder zum Einsatz kommen.

Mit der Ernennung zum „Fisch des Jahres“ möchten der Österreichische Fischereiverband und die Landesfischereiverbände, unter Mitwirkung des Bundesamtes für Wasserwirtschaft und des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei, die jeweilige Art und dessen Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Neben der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung seines Lebensraums hingewiesen werden.

Fotos: Gottlieb Eder, Klaus Kotschy

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