Jugendliche pflanzen "sinnvollen" Demenzgarten

Foto: Caritas
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SCHLIERBACH (wey). Die Gestaltung des Gartens in Schloss Hall wurde in einer mehrmonatigen Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach umgesetzt. Dabei wurden von den Schülern tatkräftig einige Projekte umgesetzt. So wurde zum Beispiel ein Schotterplatz für die bestehende Rundbank beim Tulpenbaum errichtet, rund ums Hochbeet Platten verlegt, ein Rundweg mit Pflastersteinen im großen Garten angelegt und eine Laube und zwei Holztröge an die bestehende Gartenhütte angebaut.

Manuel Hofstätter, einer der Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach: „Es war ein lässiges Arbeiten. Auf freiwilliger Basis konnten wir ziemlich selbstständig arbeiten und durch das gute Arbeitsklima haben wir auch gelernt, dass es Spaß macht, für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnhauses etwas Sinnvolles zu gestalten.“ Auch Heimleiterin Mag.a Roswitha Hinterleitner zeigt sich begeistert von dem Engagement der Jugendlichen: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es ist jedes Mal eine Freude zu sehen, wie rasch Jugendliche und BewohnerInnen miteinander in Kontakt treten – sehr zur Freude auf beiden Seiten.“

Der Garten als Element der Milieutherapie
Viele an Demenz erkrankte Menschen sind mobil und halten sich vorwiegend außerhalb ihrer Zimmer auf. Sie sind fähig, selbstständig in einen Garten oder auf eine Terrasse zu gehen, wenn diese Bereiche demenzfreundlich gestaltet und leicht erreichbar sind. Ein angemessen gestalteter Garten bietet die Chance, im Rahmen eines milieutherapeutischen Ansatzes Lebensqualität zu erhöhen, d.h. Befinden und Verhalten positiv zu beeinflussen und psychische Begleiterscheinungen der Demenz (Angst, Unsicherheit, Unruhe, Apathie, Aggressivität) positiv zu beeinflussen. Die besondere Verwundbarkeit von Menschen mit Demenz ist also nicht nur als Problem zu sehen, sondern bietet auch die Chance , über Umweltgestaltung deutliche therapeutische Wirkungen zu erzielen.

Der Garten soll als Mittel zum Stressabbau genutzt werden. Häufig reagieren Menschen mit Demenz auf Überforderung mit Unruhe und Agitiertheit. Besonders problematisch sind für sie störende Umwelteinflüsse wie Lärm, Hitze, Blendung oder räumliche Enge. Der Garten kann mit der Möglichkeit, Lärm oder unangenehmen Begegnungen zu entgehen, dazu beitragen, dass die Bewohner ruhiger und entspannter werden.

Der Garten ist eine anregende Umgebung, die das „normale“ Umfeld von Zimmer und Wohnbereich erweitert, Anregung und Abwechslung bietet. Zudem spricht der Aufenthalt im Freien alle Sinne an. Die Farbenpracht der Blumen, Bienengesumm und Wasserplätschern, der Geruch von frisch gemähtem Gras, das Spiel von Licht und Schatten, der Wind auf der Haut, das alles sind Sinneserlebnisse, die dazu beitragen, dass der Aufenthalt im Garten ausgleichend, entspannend und zugleich belebend wirkt.

Fotos: Caritas

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