Gefährliche Schulwege
Mehr Bewegung und Sicherheit
Schulen, Gemeinden und Polizei versuchen gemeinsam, die Schulwege noch sicherer zu machen.
BEZIRK KIRCHDORF. Mit dem Start ins neue Schuljahr stieg das Verkehrsaufkommen rund um die Schulen an. Polizeibeamte sind verstärkt präsent, um Schulwege zu sichern: "Nach der Ferienzeit müssen Autofahrer und Kinder wieder aneinander gewöhnt werden", erklärt Reinhard Menneweger, Verkehrsreferent und stellvertretender Bezirkspolizeikommandant. Besonders gefährliche Straßenstellen, wie beim TIZ Kirchdorf, wurden bereits entschärft: "Trotzdem kann leider nicht alles, was man sich wünschen würde, aufgrund der gesetzlichen Lage umgesetzt werden." Die volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr sei unbedingt erforderlich und könne viele Unfälle verhindern.
„Die volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist eine absolute Notwendigkeit, und viele Unfälle könnten dadurch verhindert werden. Ablenkung kann im schlimmsten Fall das eigene Leben kosten!“
Reinhard Menneweger
Die Verantwortung liege auch bei den Eltern: "Den Schulweg mit dem Kind so lange wie nötig üben. Immer die weniger gefährlichere Route wählen und Schutzwege vorziehen. Bei Fahrten mit dem Bus mögliche Gefahren in den Haltestellen besprechen", appelliert Menneweger, "und vor allem wieder in Erinnerung rufen, dass Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind!"
Mit dem Auto bis vor die Türe
Vor den Schulen drängen sich die Eltern-Taxis, um Kids aus- und einsteigen zu lassen. Dadurch entstehen Gefahrensituationen. Zudem leiden die Jüngsten an Bewegungsmangel. Viele Gemeinden, wie zum Beispiel Pettenbach, haben bereits sogenannte "Elternhaltestellen" errichtet. Dort können die Schüler aussteigen, um die letzte Wegstrecke zur Schule zu Fuß zurückzulegen. In Pettenbach befinden sich diese beim Gemeindeamt, beim Ortseingang und beim Jugendzentrum. Amtsleiter Günther Weigerstorfer beteuert: "Viele Eltern glauben, die Kinder nach wie vor bis direkt vor die Schule bringen zu müssen. Dabei sollten sie motiviert sein, die Haltestellen zu benützen, um die Sicherheit ihrer Schützlinge zu erhöhen." Auch die SPES Familienakademie in Schlierbach setzt sich seit 2013 für mehr Bewegung und Sicherheit ein. "Wir unterstützen Gemeinden, Schulen und Eltern bei der Suche von geeigneten Standorten für Elternhaltestellen", erklärt Projektleiterin Birgit Appelt.
"Wir versuchen den Eltern zu vermitteln, wie wichtig der Schulweg für die Kids ist."
Birgit Appelt
Damit wird einerseits die Gesundheit gefördert und andererseits das gefährliche Verkehrschaos reduziert. "Die Kids starten ausgeglichen in die Schule. Außerdem kommt es der Selbstständigkeit und dem Austausch untereinander zugute!" Die Gemeinde Kirchdorf setzt mit der Elternhaltestelle vor allem auf Verkehrssicherheit. Auch in Kremsmünster, Inzersdorf und Wartberg an der Krems gibt es schon Elternhaltestellen und die nächsten sind bereits in Steinbach an der Steyr geplant.
Gefährliche Schlüsselstellen kontinuierlich entschärfen
Im vorigen Jahr sah Gerhard Obernberger, Bürgermeister von Kremsmünster, Handlungsbedarf bei der Gefahrenstelle B122 Ausfahrt Lärchenwaldstraße. Das Projekt ist inzwischen in der Detailplanung und wird gemeinsam mit der Landesstraßenverwaltung in die Umsetzung gehen.
"Wir bleiben ständig dran und arbeiten die Schwerpunkte kontinuierlich ab!"
Gerhard Obernberger
Obernberger legt großen Wert auf die Verkehrssicherheit bei Schülern: "Wir sind ständig mit Verkehrssachverständigen unterwegs, um die einzelnen Schwerpunkte schrittweise abzuarbeiten. Gemeinsam mit ‘Aktiv Bewegt’ und dem Mobilitätsausschuss haben wir eine Liste der Gefahrenstellen erstellt, die in nächster Zeit entschärft werden." Gerade wird der Schulweg beim Sonntagsberg bearbeitet. Hier befindet sich ein großes Siedlungsgebiet. Viele Schüler queren die Landesstraße, um zur Volksschule Kirchberg und ins Gymnasium zu kommen.
Gemeinden, die an einer Elternhaltestelle interessiert sind, können sich an Birgit Appelt wenden:
T: 07582/82123-70
M: appelt@spes.co.at
spes.co.at/sicherbewegt
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