Migräne und Kopfschmerzen wirksam den Kampf ansagen

- Johann Plienegger ist Wahlarzt in Kirchdorf.
- Foto: Plienegger
- hochgeladen von Martina Weymayer
Viele leichte Beschwerden bekommt man ohne Tabletten in den Griff.
BEZIRK (wey). Kopfschmerzen können vielfältige Ursachen haben – von Stress und Überanstrengung über Wetterfühligkeit bis hin zum Alkoholkonsum. Wahlarzt Johann Plienegger aus Kirchdorf gibt Tipps im Kampf gegen den „Brummschädel“.
Stirnseitige Kopfschmerzen stehen oft in Zusammenhang mit Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Diese Schmerzen sprechen oft gut auf Wärme an, zum Beispiel auf Rotlicht-Bestrahlung. Inhalationen mit Salzwasser befeuchten die Schleimhäute und erleichtern den Abtransport verfestigten Sekretes, das häufig das Abklingen der Nebenhöhlenentzündung behindert.
Die sehr verbreiteten, vom Nacken in den Hinterkopf ausstrahlenden Schmerzen stehen meist im Zusammenhang mit Verspannungen der Nackenmuskultur. Hier sollten die Arbeitsbedingungen unter die Lupe genommen werden: An Computer-Arbeitsplätzen sollte man die Bildschirmhöhe überprüfen. Hilfreich ist auch, die Sitzposition öfter zu wechseln und immer wieder kurze Pausen einzulegen, in denen sich die Nackenmuskeln entspannen können.
Bei Schmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen, hilft die gezielte Kräftigung der Muskeln durch Physiotherapie und Gymnastik, auch in Kombination mit entspannenden Massagen. Derzeit sind Kopfschmerzen in Verbindung mit Erkältungskrankheiten sehr häufig. Diese bessern sich zumeist von selbst nach Abklingen der Krankheit. Wird ein grippaler Infekt übergangen, können auch diese Schmerzen hartnäckig sein. Ruhe und ausreichend Trinken sind besonders bei Fieber wichtig. Auf Grund von Durchfall oder Erbrechen kann ein Flüssigkeitsmangel zur Entstehung von Kopfschmerzen beitragen.
Die Erkältungskrankheiten haben derzeit Hochsaison
Präparate aus Heilkräutern wie Brennnessel, Weidenrinde oder Teufelskralle, die entzündungshemmende und schmerzlindernde Stoffe enthalten, können bei der Kopfschmerz-Bekämpfung hilfreich sein.
Zu guter Letzt sollte noch eine besonders heimtückische Variante erwähnt werden: Der sogenannte Analgetika-Kopfschmerz ist eine paradoxe Reaktion auf Schmerzmittel der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika und entsteht durch häufige und überdosierte Anwendung dieser Medikamente.
In diesem Fall liegt ein Teufelskreis vor: Die Kopfschmerzen veranlassen den Patienten zu immer häufigerer Einnahme der Schmerzmittel, die ihrerseits dann wieder die Schmerzen verstärken. Die Therapie besteht in erster Linie im Absetzen der missbräuchlich verwendeten Medikamente.
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