Nationalpark Kalkalpen erhält Wildnis-Diplom

Foto: Foto: NPK/Sieghartsleitner

MOLLN. Auf Grundlage der Wildnisqualitätsstandards qualifizierte und zertifizierte ein fünfköpfiges Expertenteam der European Wilderness Society während der vergangenen Monate den Wildnisbereich im Nationalpark Kalkalpen. Wesentlich war dabei die praktische Umsetzung eines konsequenten Prozessschutzes. Steht für die Forstwirtschaft in den Wäldern außerhalb des Nationalparks vor allem die Sicherung der Holzproduktion im Vordergrund, so geht es im Nationalpark langfristig um die Rückkehr von Waldwildnis und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Nur durch den Nichteingriff, auch nach Stürmen, Windwürfen, Lawinen oder Erdrutschen wird natürliche Entwicklung gewährleistet.
Was auf den ersten Blick wie Zerstörung und Verwüstung aussieht und für uns Menschen gewöhnungsbedürftig ist, ist für den Nationalpark Wald eine Quelle der Erneuerung. Wildnis ist das langfristig rechtlich sichergestellte Leitziel des Nationalparks, indem auf 75 Prozent der Fläche die ungestörte Entwicklung der Natur zugelassen wird.

Das Nationalpark-Gebiet ist von wesentlichen Indikatoren der Wildnisentwicklung gekennzeichnet:
Alte Wälder: Mehr als 51 % des Nationalpark Waldes sind über 160 Jahre alt. 26 % des Nationalpark Waldes werden als sehr natürlich und weitere 50 % als naturnahe eingestuft (Hemerobie: Kirchmeir 2014).
Natürliche Baumartenzusammensetzung: 34 natürliche Baumarten kommen
im Nationalpark vor.
Totholzentwicklung: Von 1998 bis 2012 hat sich der Totholzanteil von 15 auf 32 Kubikmeter pro Hektar Wald entwickelt. Im umgebenden Forstwald beträgt der durchschnittliche Totholzanteil nur 5 bis 6 Kubikmeter pro Hektar Wald.
Seltene Waldvogel-, Specht-, Eulen-, Schmetterlings- und Fledermausarten sowie Pilze, Flechten, Moose und xylobionte Käfer kommen in guten Populationen vor.
Es konnte der Nachweis von 21 Urwald-Relikt-Käferarten erbracht werden. Eine Anzahl die in Mitteleuropa nur mehr in den Urwäldern der Karpaten erreicht wird.

Die Grundlage der biologischen Vielfalt des Hinter- und Sengsengebirges stellen einerseits die geologischen Bedingungen mit einem engen Nebeneinander an unterschiedlichen Kalkgesteinen wie Wettersteinkalk, Dolomit und Gosau-Schichten dar. Andererseits prägen Auch Feuchtlebensräume wie Moore, kleine Auwälder, über 800 Quellen und 480 km unverbaute Gebirgsbäche die Landschaft mit ihren tiefen Schluchten und steilen Gräben zwischen 380 m und 1964 m Seehöhe.

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