„Polizeieinsatz“ in der Volksrepublik China
14 Konzerte in nur 22
Tagen. Bäckermeister Willi Ebner ist mit 43 Polizisten quer durch China getourt.
GRÜNBURG (sta). Der Bäckermeister aus Leonstein ist ein wahrer Tausendsassa. Dem Vizebürgermeister in Grünburg hat es auch die Musik angetan. Seit 35 Jahren spielt er Schlagwerk beim Musikverein in Leonstein. Auch beim Musikverein Breitenau und bei der Trachtenmusikkapelle in Grünburg ist „Willi“ nicht mehr wegzudenken.
„Als ich gefragt wurde, ob ich mit dem Landespolizeiorchester Oberösterreich nach China auf eine Konzertreise mitkommen möchte, hab ich natürlich sofort zugesagt“, meint Ebner. Mitte April war es dann soweit. Über Dubai ging es im größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380, nach Shanghai. Zwei Tage später stand bereits das erste Konzert in Wenzhou auf dem Programm. „Es waren beeindruckende Konzerte. Wir hatten immer zwischen 800 und 1400 Zuhörer“, erzählt Ebner.
9000 Kilometer war er mit seinen Kollegen im Land der aufgehenden Sonne mit Zug, Bus und Flugzeug unterwegs. „Es war schon sehr anstrengend, aber die vielen positiven Eindrücke haben eindeutig überwogen“, so der leidenschaftliche Musiker.
„Wir fühlten uns wie Stars“
Nicht nur einmal musste der Leonsteiner Autogrammwünsche erfüllen. „Manchmal wurden wir wie Stars behandelt.“ Bei einem Konzert in Beijing wurden die Musiker vor dem Künstlereingang von einem jungen Mann angesprochen. Er erklärte, dass er selbst Tuba spielt und gerne in den USA studieren möchte. „Er hat uns gefragt, ob einer unserer Tubisten ihm Unterricht geben könnte. Wir nahmen uns des jungen Mannes an und unser Tubist lud ihn zu sich ins Hotelzimmer ein. Dort übten die beiden eine Stunde lang gemeinsam. Unser junger Fan freute sich so, dass er Tränen in den Augen hatte“, erzählt Willi Ebner, der sich begeistert von Land und Leute zeigt: „Es ist ein Wahnsinn. Auf der einen Seite der totale Reichtum und eine Straße weiter leben die Leute in erschreckender Armut. Wir haben uns aber immer sicher gefühlt und haben nur nette, freundliche Leute getroffen. Am gefährlichsten war es, in den riesigen Städten die Straße zu überqueren“, schmunzelt Musikus Ebner.
Die Volksrepublik China war nicht die erste musikalische Auslandsreise für den Leonsteiner. Er konzertierte schon in Taiwan, in Israel und war mit der Marktmusikkapelle Ostermiething schon sechs Mal in Frankreich. Bereits vor elf Jahren war der umtriebige Musiker mit der Magistratsmusik Salzburg in China. „Seither hat sich aber viel verändert. Ich würde das Land sofort wieder besuchen. Vieles, das ich dort gesehen habe, kann ich einfach nicht mit Worten beschreiben. Es war alles sehr beeindruckend.“
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