Skischaukel Hinterstoder-Wurzeralm: "Mitarbeiten oder schweigen!"
Skischaukel Höss-Wurzeralm: ein Projekt als "Lebensader für eine ganze Region"
BEZIRK. Touristiker und Politiker der neun Pyhrn-Priel-Gemeinden fordern seit geraumer Zeit eine Entscheidung in Sachen Skigebietserweiterung. Nun sprachen sich die Bürgermeister erneut für die Verbindung von Hinterstoder und der Wurzeralm aus. Sie sind sicher: Der Zusammenschluss ist für die touristische Standortsicherung wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Der Tourismus ist die einzige Chance für Wachstum in der Region“, sagt Norbert Vögerl (ÖVP), Bürgermeister von Windischgarsten. "Unsere Verantwortung ist es, die Qualität zu verbessern und das Ski- und Wandergebiet entsprechend auszubauen." Bgm. Manfred Degelsegger aus St. Pankraz (SP) warnt vor der Abwanderung von Unternehmen und damit Arbeitsplätzen. Der Bezirk ist laut Abwanderungsprognose für OÖ bis 2050 mit minus 2,3 Prozent überdurchschnittlich stark betroffen. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2011 der touristische "Masterplan Pyhrn-Priel 2020" erarbeitet. Darin ist die Verbindung Höss-Wurzer enthalten. Weil zwei von drei Gästen im Sommer und im Winter mit den Bergbahnen fahren, ist mittlerweile von einer ganzjährig nutzbaren "Ski- und Wanderschaukel" die Rede.
Natur und/oder Wirtschaft
Während die Bürgermeister auf eine rasche Entscheidung drängen, lässt jene der Landesregierung auf sich warten. Der Grund liege in den Bedenken der Naturschützer. „Von Landeshauptmann Pühringer und Tourismuslandesrat Strugl gibt es schon klare Bekenntnisse dazu. Nun liegt es an Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner, aktiv zu werden und Lösungen zu suchen", sagt Landtagsabgeordneter und ÖVP-Bezirksparteiobmann Christian Dörfel.
Dörfel fordert darüber hinaus die Naturschutzorganisationen auf, ihre "Besserwisserei" zu beenden: "Ich lade sie ein, an der Umsetzung des Masterplans konstruktiv mitzuarbeiten, oder erwarte, dass sie schweigen.“ Nachdem die zwischenzeitlich diskutierte Verbindung mit Hilfe eines Tunnels vom Tisch ist, muss für alle anderen das Naturschutzgebiet teilweise aufgehoben werden. Derzeit ist die Überspannung mit einer Seilbahn im Gespräch. "Nur wenige Quadratmeter geschützte Fläche sollen genutzt werden, also etwa in der Größe einer mittleren Drei-Zimmer-Wohnung“, verdeutlicht SPÖ-Bezirksparteiobmann Ewald Lindinger. Neue Pisten würden außerhalb des Naturschutzgebietes gebaut werden. "Wir sind ja nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen", sagt Hinterstoders VP-Bürgermeister Helmut Wallner. "Wir machen uns ja Gedanken. Wenn ich ein Prozent der Fläche für ein Skigebiet brauche, muss das möglich sein." "Man wird Wege finden müssen", bekräftigt Aegidius Exenberger aus Spital (SPÖ). "Die Wurzeralm kann nur dann überleben, wenn man mit Hinterstoder eine Verbindung schafft."
„Eine Änderung der Verordnung ist rechtlich nicht ohne weiteres möglich", entgegnet Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ). "Das Naturschutzgebiet wurde auf Grund vorhandener Schutzgüter verordnet. Wenn diese noch immer dort sind, kann man die Verordnung nicht einfach aufheben. Damit würde man gegen das Gesetz verstoßen. Es geht nicht darum, was der Naturschutz will, sondern darum, die bestehenden Gesetze nicht zu brechen. Überdies wurde beim Land OÖ noch immer kein konkretes Projekt eingereicht, das die Behörde auf Machbarkeit prüfen könnte."
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