Spannende Entdeckung im Musikarchiv Kremsmünster
KREMSMÜNSTER (wey). Jeden Sonntag gibt es in der Stiftskirche Kremsmünster ein lateinisches Hochamt. Fast alle Messen von Mozart und Haydn, aber auch zahlreiche Werke anderer Komponisten gelangen durch den Chor und das Orchester der Stiftskirche zur Aufführung. Dabei werden auch immer wieder verborgene Werke aus dem Klosterarchiv ans Tageslicht geholt und einstudiert.
So wird am 3. Februar um 10.15 Uhr erstmals nach über 200 Jahren die "Missa S. Bonifacii" wieder aufgeführt. Die Messe entstammt der Feder von Pater Placidus Fixlmillner (1721 - 1791), einem der berühmtesten Mönche in der über 1200-jährigen Geschichte des Klosters. Für seine genauen Berechnungen der Bahnen von Merkur und Uranus war der Astronom in ganz Europa bekannt.
Weniger bekannt ist, dass er auch meisterhaft komponierte. Bereits im Alter von 25 Jahren schrieb er das Singspiel „Astrologus“, in dem er sich über die Astrologie lustig macht. Alle anderen Werke sind geistlichen Inhalts, darunter auch die festliche „Missa S. Bonifacii“. In minutiöser Feinarbeit hat ein Mitglied des Orchesters nun das barocke Notenmaterial neu geschrieben und so diese besondere Aufführung erst ermöglicht.
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