Bezirksbauernkammer Kirchdorf Steyr
"Vom Land- zum Energiewirt"

Konrad Gebeshuber ist Landwirt und Ortsbauernobmann von Wartberg an der Krems.  | Foto: BBK
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  • Konrad Gebeshuber ist Landwirt und Ortsbauernobmann von Wartberg an der Krems.
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Ein "energieautarker Bauernhof" ist in heutiger Zeit überlegenswert. Die Energieprouktion in der Landwirtschaft wird immer grüner. Auch Landwirt und Ortsbauernobmann von Wartberg/Krems Konrad Gebeshuber ist in Richtung Energieeffizienz in der Landwirtschaft engagiert.

WARTBERG. In der Region wachsen die Photovoltaikanlagen schon fast wie die "Schwammerl" auf den Dächern der Höfe. Es sticht optisch bereits ins Auge, dass viel Sonnenstrom auf den Flächen der heimischen Bauern produziert wird. Aus heutiger Sicht ist das erst der Anfang, denn die regionalen Landwirte sind sehr aufgeschlossen und leisten gerne ihren Beitrag zur Energiewende.
Konrad Gebeshuber ist Ortsbauernobmann in Wartberg an der Krems und hat mehrere PV-Anlagen auf seinen Gebäuden installiert. Über das Jahr produziert er damit circa 140.000 Kilowatt Strom und würde somit den gesamten Energieaufwand seiner Landwirtschaft abdecken. "Natürlich stimmt der Zeitfaktor nicht ganz, aber wenn man es aufrechnet könnte man eigentlich sagen, dass es energieautark ist.", so der Wartberger.

Energieautarker Bauernhof

Aus Sicht der Landwirte gibt es unterschiedliche Ansätze, warum der "Energieautarke Bauernhof" überlegenswert wird. Einerseits natürlich um einer CO2-Reduktion weiterhin und umfassend beizutragen, andererseits aber ist beim Ausfall einer öffentlichen Stromversorgung bei der Nutztierhaltung von einer Notsituation auszugehen, die zu enormen wirtschaftlichen Schäden führen kann. Einige Anlagen sind mitunter zur Lebenserhaltung der Tiere notwendig, beispielsweise Lüftungen, Fütterungen, Wasserversorgung, und so weiter. Viele Bauern haben zur Sicherheit und als lebenserhaltend notwendig für ihre Nutztiere für den Ernstfall, in den vergangenen Jahren vorgesorgt: Sie haben neben der Ersatzstromversorgung durch Photovoltaik und Stromspeicher zusätzliche Generatoren angeschafft, welche beispielsweise im Ernstfall mittels einer Zapfwelle am Traktor in Betrieb genommen werden. So kann im Notfall die Gesundheit der Tiere auf den Höfen und somit die Lebensmittelgrundversorgung in der Region gesichert werden.

Der energieeffiziente Hof von Konrad Gebeshuber.  | Foto: Donau-Luftbild
  • Der energieeffiziente Hof von Konrad Gebeshuber.
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Auch Gebeshuber versucht bei seiner Geflügelhaltung so energieeffizient wie möglich zu wirtschaften. Er hat in den Stallungen bereits überall eine LED-Beleuchtung, ist lüftungstechnisch auf dem neusten Stand und setzt in seinem Betrieb heizungstechnisch auf Wärmerückgewinnung.

Verändertes Landschaftsbild

Doch nicht nur auf den Dächern der Bauernhöfe findet Energieproduktion statt.  Auch freistehende Anlagen werden immer mehr Einzug in die Region halten. Das System fällt unter den Begriff "Agri-PV", und es wird versucht eine zweifache Flächennutzung zu erreichen, also die Beweidung der Fläche durch Nutztiere und die Erzeugung von Sonnenstrom.
In der Nutzen-/Schönheitsdiskussion scheiden sich die Geister noch gewaltig und sorgen für Applaus genauso wie für Kopfschütteln und Entsetzen. Welche Flächen sich für die Stromproduktion eignen und ob es sinnvoll ist, Ackerflächen dafür zu verwenden, sind strittige Fragen. Die Energiewende wird hier das Landschaftsbild verändern.
Gebeshuber ist der Meinung, dass es früher oder später ein notweniges Übel sein wird, für die Energieeffizienz auf Freiflächen umstellen zu müssen.

Alternative Energieformen

Um auch in Zukunft umwelt- und klimaschonend zu arbeiten, um die Wirtschaftskreisläufe nachhaltig und geschlossen zu halten und um die Wertschöpfung am Bauernhof zu halten, denken viele Bauern über weitere alternative Energiequellen nach, und haben damit auch schon erste Erfahrungen gesammelt. Die wichtigsten Eckpunkte sind die Produktion von Wärme, Kraftstoffen und Strom. Im ländlichen Raum spielen schon seit Jahrzehnten nachwachsende Rohstoffe die Hauptrolle, diese wurden selbst durch Kohle, Erdöl und Erdgas nicht verdrängt. Der Landwirt hat schon lange als Energiewirt sehr nachhaltig gearbeitet und regionale Produkte, sowie regionale Wertschöpfung genutzt.
Deshalb nehmen Landwirte nun vermehrt die Bereiche in den Fokus, die bisher noch nicht vollständig und befriedigend mit alternativen Energien betrieben und bewirtschaftet werden. Hier sind die Kraftstoffversorgung der Arbeitsmaschinen und die Mobilität noch in Diskussion und Beobachtung. Aber selbst daran wird gearbeitet und alternative Lösungen durch E-Mobilität, Biokraftstoffe und weitere alternativen Energieformen werden schon beobachtet, bearbeitet und getestet. Gebeshuber freut sich: "Unser Elektroauto haben wir ebenfalls schon bestellt und freuen uns auf die Lieferung, um in Zukunft auch privat noch umweltfreundlicher zu leben."

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