VS Nußbach: Zertifikat für Neue Autorität
Die Volksschule Nußbach ist die erste öffentliche Schule, die zertifiziert wurde.
NUSSBACH. Seit Sommer 2016 arbeitete das pädagogische Personal der Volksschule Nußbach gemeinsam mit Trainerin Ingrid Köberl intensiv daran, sich im Bereich Neue Autorität weiterzubilden. Schlagworte wie "Wachsame Sorge" und "Präsenz", aber auch "Zusammenhalt und Netzwerk" oder "Wiedergutmachung" wurden in mehreren Theorie-Modulen gemeinsam erörtert. Das Gelernte setzten die Pädagoginnen im Anschluss jeweils so schnell wie möglich im Schulalltag um. Dieser zweijährige Prozess ist nun beendet und Direktorin Gabriele Schmidhuber sowie die Nußbacher Lehrerinnen sind stolz darauf, als erste öffentliche Schule mit dem Zertifikat für Neue Autorität ausgezeichnet worden zu sein!
Die zweijährigen Bemühungen tragen deutlich sichtbare Früchte: „Die Zahl der Konflikte ist spürbar gesunken und die Kinder können ihre Streitigkeiten jetzt besser selber klären - dafür haben wir extra einen neuen ‚Friedensstützpunkt‘ in der Schule eingerichtet” , berichtet Direktorin Schmidhuber und erklärt weiter: „Die Lehrerinnen sind in schwierigen Situationen jetzt auch weniger Einzelkämpferinnen, sondern unterstützen sich bewusst und vermehrt gegenseitig. Einige Eltern haben uns berichtet, dass sie zu Hause positive Veränderungen an ihren Kindern beobachten konnten.”
Was ist Neue Autorität?
Die „Neue Autorität“ ist die Antwort des bekannten Psychologen Haim Omer auf die Autoritätsprobleme in der heutigen Erziehung. Der seit Jahren vorherrschende Trend, jede Art von Autorität zu minimieren, resultierte darin, dass man destruktivem Verhalten von Kindern und Jugendlichen ohne brauchbare Handlungsmöglichkeiten gegenübersteht. Im Gegensatz dazu führt das, was bisher unter Autorität verstanden wurde – also ein Verhalten, das auf Distanz, Furcht und Bestrafung setzt – zu einem Verlust an Bezogenheit, was ebenfalls nicht das Ziel sein kann.
Haim Omer entwickelte eine Autorität durch Beziehung, bei der es um Präsenz und wachsame Sorge geht. Jeder Person wird wertschätzend begegnet, auf unerwünschtes Verhalten folgt gewaltloser und beharrlicher Widerstand, Machtkämpfe werden vermieden. Außerdem nützt man Kollegen, aber auch externe Personen als Unterstützersystem. So wird ein respektvolles, achtsames, gewaltfreies und konstruktives Miteinander möglich.
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