Rugby Staatsmeisterschaft

"Ein blaues Auge kommt schon mal vor"

Michael Klaffenböck aus Nußbach wurde mit seinem Verein Rugby Union Donau Wien Rugby-Staatsmeister.

NUSSBACH. Vor fast 1000 Fans boten die beiden Mannschaften Rugby Union Donau Wien und der Vienna Celtic Rugby Football Club im Staatsmeisterschafts-Finale einen wahren Rugby Leckerbissen.
Der 28-jährige Michael Klaffenböck aus Nußbach freut sich dabei über seinen ersten Staatsmeistertitel. Er sagt: "Dieser Sieg ist definitiv der größte sportliche Erfolg meiner Karriere als Amateursportler. Mein Team und ich haben neben Studium oder Beruf viel Blut, Schweiß und Tränen für unseren Sport vergossen. Der Titel ist jetzt die Belohnung dafür." Der Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Schweinebauern investiert viel Freizeit in sein Hobby.

Adrenalin pur!

"Am Feld trainieren wir zweimal pro Woche. Aber an fast allen anderen Tagen der Woche steht je nach Jahreszeit zusätzliches Kraft- und Konditionstraining an. Rugby ist ein Kollisionssport, der ohne Schutzausrüstung gespielt wird. Das heißt, eine gut trainierte Muskulatur ist eine Schutzmaßnahme. Meistens bleibt nur ein Tag in der Woche als Ruhetag übrig." Das Spannende an Rugby ist die Körperlichkeit der Sportart. "Es geht ohne viel Schnickschnack darum, welche Mannschaft die Kraft und den Willen aufbringt, den Ball nach vorne zu tragen. Das bedeutet Adrenalin pur. Außerdem wird bei uns Respekt groß geschrieben. Auch nach einer hart umkämpften Partie trinkt man gerne mit dem Gegenspieler ein freundschaftliches Bier." Als junger Erwachsener kam Klaffenböck auf einer Schottlandreise erstmals mit Rugby in Berührung. Angefangen zum Spielen hat er 2014 beim Verein Stade Rugby Vienna – ein Verein mit langer französischer Tradition. "Viele meiner Teamkollegen waren Exilfranzosen, da der Sport besonders in Südfrankreich sehr beliebt ist."

Mit dem Adler auf der Brust

Die Karriere nahm für den Nußbacher schnell Fahrt auf. Seit 2017 durfte er bei zahlreichen Einsätzen für das österreichische Nationalteam auflaufen." Das sind immer ganz besondere Spiele und er durfte mit dem Team schon nach Russland, Moldawien, Norwegen oder Großbritannien reisen". Bisher ist Klaffenböck vor größeren Verletzungen verschont geblieben. "Bänder- und Sehnenverletzungen oder ein blaues Auge kommen allerdings schon mal vor. Eine große Gefahr beim Rugby ist die Gefahr einer Gehirnerschütterung. Daher wird jeder Kontakt mit dem Kopf im Regelwerk streng bestraft."

Sportart ohne Helm

Rugby ist in Österreich nach wie vor eine Randsportart – zum Leidwesen des Kremstalers. "Wenn ich sage, dass ich Rugby spiele, muss ich immer betonen, dass es sich dabei um die Sportart ohne Helm handelt. Viele denken zuerst an das bekanntere American Football. Aber ich denke, die 1.000 Zuschauer, die beim Staatsmeisterschaftsfinale mit dabei waren, können bestätigen, dass Rugby ein sehenswerter Sport ist. Ich freue mich, dass in Oberösterreich gute Jugendarbeit im Rugby geleistet wird. Die OÖ-Landesauswahl wird auch immer stärker."