„Auch weniger Windräder am Eiskogel sind denkbar“

Mit Windrädern hoch hinaus wollen Stefan Pernegger, Leo Schiefermüller und Alexander Gundendorfer (von links) vom Verein „Windenergie Eiskogel“. | Foto: Verein Windenergie Eiskogel
  • Mit Windrädern hoch hinaus wollen Stefan Pernegger, Leo Schiefermüller und Alexander Gundendorfer (von links) vom Verein „Windenergie Eiskogel“.
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Bis zu 10.000 Haushalte würden durch den geplanten Windpark am Eiskogel mit Strom versorgt. Die Realisierung könnte am nun vorliegenden Wind-Masterplan des Landes Oberösterreich scheitern. Die BezirksRundschau sprach mit Leo Schiefermüller vom „Verein Windenergie Eiskogel“.

BezirksRundschau: Herr Schiefermüller, Ihr Projekt scheint gescheitert, nachdem der Standort Eiskogel zwischen Oberkaibling und Kronbauer (Gemeinden Pettenbach, Steinbach und Scharnstein) nicht als „Vorrangzone“ ausgewiesen wurde. Im Falle einer Projektentwicklung soll dieses detailliert untersucht werden. Wie geht es nun weiter?
Leo Schiefermüller: Das letzte halbe Jahr ist praktisch nichts passiert. Alle haben auf den Windmasterplan von Rudi Anschober gewartet. Wir werden uns jetzt mit der Gemeinde Steinbach am Ziehberg zusammensetzten und über die weitere Vorgangsweise beraten. Wir stehen nach wie vor hinter dem Projekt und glauben, dass der Eiskogel ein sehr guter Standort für einen Windpark wäre.

BezirksRundschau: Wie beurteilen Sie den Windmasterplan, der vom Energie-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) in Auftrag gegeben wurde. Der Eiskogel ist als potentieller Stadort eingestuft worden, nicht aber als „Vorrangzone“ ausgewiesen worden?
Schiefermüller: Er ist ja auch nicht als Negativzone ausgewiesen worden. Das Ergebnis ist schwer nachvollziehbar. Objektive und naturschutzrechtliche Gründe sprechen für den Eiskogel. Das kommt aus der Studie auch klar hervor. Gebiete, bei denen die Winkraft mit dem Naturschutz in Konflikt kommen wurden als Negativzonen ausgewertet. Das ist beim Eiskogel ja nicht der Fall. Wenn Naturschutz-Landesrat Manfred Haimbuchner meint, unser Projekt hätte massive Auswirkungen auf das Alpenvorland, dann sind das offensichtlich persönliche Befindlichkeiten eines einzelnen Landespolitikers. Es geht in Wirklichkeit nur um das Landschaftsbild. Dass man Windräder, zum Beispiel vom Magdalenaberg aus sehen kann, das stimmt. Aber diese Argumente sind einfach zu wenig.

BezirksRundschau: Als guter Standort wurde unter anderem der Gegenhang des Eiskogels, das Gebiet rund um den Hochsalm und Mittagstein ausgewiesen. Was sagen Sie dazu?
Schiefermüller: Wir sind von dieser Entscheidung genauso überrascht worden wie die meisten anderen. „Wir sind zwar skeptisch, ob dieses Gebietes für die Windenergienutzung geeignet ist, aber wir werden uns das jetzt erstmal im Detail ansehen und Gespräche mit den Gemeinden und Grundstücksbesitzern führen. Aber Priorität hat für uns natürlich nach wie vor der Eiskogel.“
BezirksRundschau: Sollte es noch zur geplanten Bürgerbefragung in Steinbach am Ziehberg kommen, welche Chancen hat ein Windpark Eiskogel überhaupt noch?
Schiefermüller: Eines ist klar – die Akzeptanz der Bevölkerung hat für uns oberste Priorität. Das war immer so und wird auch so bleiben. Sollte unser Projekt am Höhenrücken zwischen Oberkaibling und Kronbauer Zustimmung finden, könnten sich etwa zwei Jahre später dort die Windräder drehen. Wenn Steinbach es nicht will, dann ist auch eine Variante anstatt der sieben, mit nur drei Windrädern auf Pettenbacher Gemeindegebiet möglich. Dort hat man sich ja schon vor längerer Zeit für die Nutzung von erneuerbarer Energie am Eiskogel ausgesprochen. Diese Lösung ist aber nicht unser vorrangiges Ziel.

BezirksRundschau: 2005 wurden landesweit die letzten Windräder errichtet. Das soll sich nun ändern. 27 Standorte in Ober­österreich wurden als Vorrangzonen ausgewiesen. Sind diese auch für den Sie interessant?
Schiefermüller: Wir werden die Standorte natürlich prüfen, ob sinnvoll oder nicht. Wir werden uns die Windpotentiale ansehen und wie weit die Bevölkerung hinter einem möglichen Projekt steht.

Vorrangzonen im Bezirk Kirchdorf

• Eckelsberg
(Grünburg, Nußbach)
• Eibling
(Molln)
• Hirschwaldstein
(Micheldorf, Grünburg)
• Hochsalm
(Grünau, Micheldorf, Scharnstein, Steinach am Ziehberg)
• Ternberg WEST
( Steinbach/Steyr, Ternberg)
• Schneeberg
(Molln, Losenstein, Reichraming, Ternberg)
• Eibling (Molln)

Beim geplanten und umstrittenen „Projekt Eiskogel“ soll im Fall eines Projektantrages das Behördenverfahren entscheiden.

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