Begehrte Facharbeiter

Foto: Sandor Kacso/Fotolia

BEZIRK (str). Im Jahr 2020 werden in Oberösterreich 17.000 Lehrlinge und 9.000 Arbeiter mit abgeschlossener schulischer Ausbildung fehlen. Das prognostiziert der im Juni 2015 berechnete Fachkräftemonitor. Für all jene, die mehr als einen Pflichtschulabschluss haben, sehen die Jobchancen in den Bezirken Kirchdorf, Steyr Land und Steyr Stadt positiv aus. Denn bis Ende des Jahres sollen sich hier das Angebotspotenzial und die Nachfrage decken. Für die kommenden Jahre wird die Nachfrage nach Facharbeitern auf Seiten der Unternehmen sogar die Zahl der Arbeitskräfte übersteigen.

Alles branchenabhängig
Doch Tendenzen und Nachfrage sind stark branchenabhängig. Dem stimmt auch Maria Brunner, Leiterin des AMS Kirchdorf, zu: "Es besteht immer Bedarf an Personen mit abgeschlossener Lehre in technisch-handwerklichen Berufen in Industrie, Gewerbe und im Fremdenverkehr. Personen mit dem Abschluss einer technischen Schule haben keine Probleme am Arbeitsmarkt. Auch Ausbildungen wie Krankenpflegediplom oder Fachsozialbetreuung Altenarbeit ermöglichen innerhalb kurzer Zeit einen Arbeitsantritt. Bei Büroberufen spielen Berufspraxis und Fachkenntnisse eine große Rolle, ob man leicht wieder einen Arbeitsplatz findet." Das spiegeln auch die neuesten Berechnungen wieder. So zeigt sich im Bank- und Versicherungswesen für Oberösterreich, dass in den letzten zwei Jahren mehr Angestellte gesucht wurden, als potenzielle Angestellte mit einer dementsprechenden Ausbildung vorhanden waren. Dieser Trend wird sich dem Fachkräftemonitor zufolge in den nächsten Jahren nicht fortsetzen. Der Handel weist dagegen bereits in diesem Jahr eine höhere Nachfrage nach Facharbeitern als angeboten sind auf.

Umso mehr, umso besser
Branchenübergreifend lässt sich allerdings sagen, dass der alte Grundsatz "umso höher die Ausbildung, umso besser die Jobchancen" immer noch seine Berechtigung hat. Derzeit ist nur die Nachfrage nach Fachkräften, die mindestens eine tertiäre Ausbildung absolviert haben, höher als das Angebot. Diese Nachfrage wird den derzeitigen Prognosen folgend in den nächsten fünfzehn Jahren relativ konstant bleiben. Doch auch der Ausblick für Menschen mit Pflichtschulabschluss, abgeschlossener Lehre oder Schule auf die nächsten fünf Jahre wirkt erfreulich. Während für das Ende des Jahres 2015 erwartet wird, dass nur noch 400 Lehrlinge 'zu viel' nach einer angemessenen Position suchen ist der Abstand zwischen Angebot und Nachfrage für Arbeitsuchende nur mit Pflichtschulabschluss mit 1.000 Stellen gravierender. Ihre Situation verbessert sich zwar in den nächsten Jahren, eine Überzahl an offenen Stellen wird für sie allerdings erst für das Jahr 2021 prognostiziert. Schon 2018 sollte sich das dafür bei Arbeitsstellen für Personen mit abgeschlossener Schulausbildung einstellen.

Auswirkungen auf Betriebe
Während diese Aussichten für Arbeitnehmer mit der entsprechenden Ausbildung erfreulich sind, müssen Betriebe teilweise umdenken. "Ab einem Alter von Mitte 50 wird es oft sehr schwer einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Betriebe müssen hier sicher auch umdenken und die jeweilige Person mit all ihren Kenntnissen und ihrer Persönlichkeit in den Mittelpunkt ihrer Entscheidung stellen und nicht die Vorstellungen von und über ältere MitarbeiterInnen", erklärt Maria Brunner weiter.

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