Kirchdorf
"Nicht jammern, einfach machen!"
Die Wirtschaft schwächelt – Unternehmer im Bezirk blicken vorsichtig, aber optimistisch in die Zukunft.
BEZIRK. Für die Zukunft malt Kirchdorfs Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Klaus Aitzetmüller kein allzu rosiges Bild. "Die Konjunktur ist 'mau', aber es gibt auch positive Signale", sagt er. "Wir müssen die Stimmung wieder heben, das ist wichtig. Man darf nicht alles schlechtreden. Höhen und Tiefen hat es immer schon gegeben. In schwierigen Zeiten leisten unsere Wirtschaftstreibenden Großartiges. Das dürfen wir nicht vergessen."
Die TCG Unitech in Kirchdorf blickt in ein herausforderndes Jahr 2024. Die Auftragsbücher sind zwar gefüllt, "jedoch ändern sich die Standortrahmenbedingungen und wir büßen internationale Wettbewerbsfähigkeit ein. Steigende Energie- und Arbeitskosten werden uns viel abverlangen und ein Um- oder Neudenken erforderlich machen. Die kürzlich abgeschlossenen KV-Verhandlungen für die Gießerei-Industrie sind ein aktuelles Beispiel für die Auswirkungen der österreichischen Industriepolitik, die unserem Unternehmen nicht gerade zugute kommen", so Geschäftsführer Thomas Schmalzer.
"Es wird eine Herausforderung"
Erich Frommwald ist Chef der Kirchdorfer Gruppe, zu der das Zementwerk in Kirchdorf gehört. Er informiert: "Das heurige Jahr wird schon eine große Herausforderung für uns. Zwar sind bei uns keine Auftragsstände üblich, aber unsere Kunden gehen von weiteren Rückgängen aus. Gründe dafür sind die schwache Baukonjunktur, insbesondere der Hochbau. Die allgemeinen Teuerungen, hohe Personalkostensteigerungen sowie die Energiepreise bereiten uns Schwierigkeiten. Durch unsere Investitionen in den vergangenen Jahren sind wir trotzdem sehr gut für diese Herausforderungen gewappnet." Bauunternehmer Kurt Bernegger von der Bernegger Gruppe mit ihrer Firmenzentrale in Molln dazu: "Trotz der Veränderungen im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld sind unsere Auftragsbücher gut gefüllt. Dennoch sind wir durch Zinserhöhung, die rückläufige Baukonjunktur des Privatbausektors, Inflation sowie hohe Personalkosten ständig gezwungen, uns mit unseren Mitarbeitern an die Rahmenbedingungen anzupassen." Viktoria Hurth von Holzbau Hurth in Schlierbach sieht derzeit keine großen Probleme auf ihr Unternehmen zukommen: "Bis Sommer sind wir gut aufgestellt und haben einige Aufträge im Haus. Was dann im Herbst kommt, wird man sehen. Unser Glück ist, dass wir sehr breit aufgestellt sind. Von Neubauten über Dachstühle, Fassaden, Carports oder Gartenhäuser bieten wir alles an."
Nicht nur Industrie und Baubranche stehen vor großen Herausforderungen. Auch das Handwerk und die Lebensmittelbranche begeben sich auf eine spannende Reise. Bäckermeister Markus Resch beschäftigt 48 Mitarbeiter in seinem Betrieb in Wartberg an der Krems. Er sagt: "Ich bin immer positiv. 'Nicht jammern – machen!' ist mein Motto. Ich erwarte eine gute Entwicklung beim Fahrverkauf und in unserem Geschäft in Wartberg. Geschäftskunden werden wahrscheinlich etwas sparen, dafür wird das Jausengeschäft zulegen. Die Kosten der Teuerung werden wir weitergeben müssen. Ich versuche trotzdem, faire Preise anzubieten."
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