Sparen hat Tradition
Das Sparbuchsparen ist in Österreich so alt wie die Sparkassen. Bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege gab es für Menschen mit bescheidenen Ersparnissen nur die Möglichkeit ihr Geld selbst aufzubewahren oder fremden Privatpersonen anzuvertrauen. Diesbezüglich eigneten sich vor allem Pfarrkanzleien als erste „Sparkassen“. Quittungen über Einzahlungen und Verzinsungen der Guthaben waren dort aber sehr selten, die Menschen vertrauten der Ehrlichkeit der Geistlichen. So ist es auch kein Wunder, dass der eigentliche Gründer der Ersten österreichischen Spar-Casse Pfarrer von Wien- Leopoldstadt war.
Sparen im 21. Jahrhundert
Auch wenn das Sparbuch nicht mehr so beliebt ist wie im Vorjahr, so ist und bleibt es die beliebteste Sparform der Oberösterreicher; 8 von 10 Oberösterreicher haben eines. Der Bausparvertrag bleibt auch nach der Halbierung der staatlichen Prämie ganz oben in der Gunst der Sparer, 64 % nutzen ihn. Die niedrigen Zinsen am Sparbuch beflügeln die Lust auf andere Investments: Eine Lebensversicherung hat knapp jeder Zweite, Wertpapiere und Fonds wurden mit 33 % genannt. Diese Zahl erscheint etwas höher, da viele auch die fondsgebundene Lebensversicherung als Wertpapierprodukt einstufen. De facto ist die Bereitschaft für Investments in renditenstärkere Anlagen aber noch etwas verhalten: „Der Wertpapiermotor stottert zwar noch, die Kundenanfragen dazu werden aber schon wieder mehr“, meint Mag. Gerfried Karner. „Eine gute Vermögensdiversifikation wäre in wirtschaftlich schwa- chen Zeiten allerdings der beste Weg, um die Niedrigzinsphase gut zu überstehen.“
Der Sparer von heute hat eine vielfältige Palette, wie und wo er sein Geld anlegen kann. Neben dem altbewährten Sparbuch gibt es bequeme Sparkarten, mit denen man in den Selbstbedienungszonen Geld abheben und in vielen Sparkassen auch einzahlen kann. Rund um die Uhr sind über das Netbanking Überweisungen zwischen Girokonto und dem elektronischen Sparbuch möglich. Die Sparkassen bieten für das Wertpapiersparen mit net-trading und brokerjet auch eigene Internet-Plattformen. Durch die Einlagensicherung des Haftungsverbundes der Sparkassen ist zudem das Risiko des Verlustes von Spareinlagen praktisch nicht mehr vorhanden.
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