"Werkstätte" wird aufgelöst
In Micheldorf sollen alle stationären Plätze einer Geschützten Werkstätte bis 2014 abgebaut werden.
MICHELDORF (wey). Seit acht Jahren betreibt die FAB Pro.Work in Micheldorf eine Geschützte Werkstätte. 14 Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen führen hier Auftragsarbeiten für regionale Betriebe durch. Obwohl der Standort gut läuft, sollen bis 2014 alle stationären Arbeitsplätze abgebaut und die Menschen in Unternehmen eingegliedert werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Betroffenen in eine Geschützte Werkstätte nach Steyr, Wels oder Linz pendeln. Laut FAB-Geschäftsführerin Silvia Kunz wird die Inklusion beeinträchtigter Menschen am allgemeinen Arbeitsmarkt forciert. Künftig werde es mehr geschützte Arbeitsplätze geben; Sonderanstalten für Beeinträchtigte sollen nicht mehr nötig sein.
Die Betroffenen sehen das anders. Sie nehmen diese Pläne nicht einfach hin und gehen auf die Barrikaden. Über 600 Unterschriften haben sie bereits gesammelt. "Ich verstehe nicht, was die Leute von diesen Maßnahmen erwarten", sagt Roswitha Trautmann.
Ihr Sohn ist von Beginn an bei FAB beschäftigt. "Menschen mit Beeinträchtigung haben es ohnehin nicht leicht. Es ist fast unmöglich, die Mitarbeiter der FAB in ein normales Arbeitsverhältnis zu bringen. Wir Angehörigen können ein Klagelied davon singen."
"Ich verstehe die Ängste der Betroffenen", sagt Bürgermeister Ewald Lindinger. "Aber ich glaube, es ist besser, wenn diese auf dem regulären Arbeitsmarkt einen Job finden." "Die Umstrukturierung führt zu keiner Reduktion des Angebotes, sondern ermöglicht künftig mehr Plätze in der Arbeitsbegleitung", ergänzt Landesrat Josef Ackerl (SPÖ).
"Geschützte Werkstätten sollen beeinträchtigten Menschen eine Möglichkeit der Beschäftigung und Ausbildung bieten“, sagt Kirchdorfs WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller. "Vielen Unternehmen ist es aber nicht möglich, eine beeinträchtigte Person aufzunehmen."
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