Gib mir die Kugel!
Sommerzeit, Hitze und viel knappe Haut. Was kann zur Abkühlung besser sein als ein erfrischendes Gelato! Eis ist aber mehr als nur Wasser, Milch, Vanille, Schokolade oder eine Frucht. Eis ist Kindheit, Sommerferien, das Meer, „dolce vita“– und die Qual der Wahl vor der Eisdiele. Die Rundschau hat bei Eisdielern im Bezirk nachgefragt, was sich Neues im Reich der kalten Köstlichkeiten tut.
KIRCHDORF/SPITAL (mach): „Stracciatella, Schokolade, Erdbeere und Vanille – diese Klassiker müssen immer da sein“, weiß Johannes Bachhalm. In seinem Eissalon bietet er aber auch neue Kreationen an, die den Eisliebhaber verzaubern sollen. „Mein Eis wird nach einer Original-Rezeptur meines Großvaters, der Konditor im Hotel Sacher war, gemacht“, gibt Bachhalm preis. Eisproduktion verlangt sehr viel Kreativität und Experimentierfreude. „Besteht eine Eis-Idee den strengen Geschmackstest meiner Belegschaft, finden die Kunden die neue Eissorte wenig später in der Vitrine“, sagt der Eismacher. Renner sind die Eigenmarke Bachella mit hausgemachtem Haselnuß-Nougat-Brotaufstrich und das Affenzeller-Whisky-Eis, „das kommt vor allem bei Männern gut an“, so Bachhalm. Eine weitere Spezialität ist auch das hausgemachte Softeis.
Dem Eiskenner ist der intensive wie natürliche Geschmack seiner Eissorten eine Herzensangelegenheit. „Wir verwenden für unsere handwerklich hergestellten Produkte nur beste Zutaten und frische Früchte von Bauern aus der Region“, informiert der Konditormeister, „während industriell hergestelltes Eis mit viel Luft aufgeblasen ist“.
Bei großer Hitze ist der Ansturm auf Waffeln und Becher groß, „es gibt jene, die die cremigen Sorten den fruchtigen vorziehen und umgekehrt und jene, die Eis am liebsten aus dem Becher löffeln, während andere eine Tüte bevorzugen“. Fürs Eisschlecken muss man sich Zeit nehmen, es hat einen entschleunigenden Charakter. „Am Eis muss man wie beim Wein vor dem Genuss riechen und es dann langsam auf der Zunge zergehen lassen“, rät Bachhalm. „Es gibt aber auch richtige Eis-Junkies, die mehrmals am Tag kommen und sich bis zu 10 tennisballgroße Kugeln vergönnen“, schmunzelt der Eisdieler. Stolz ist er darauf, dass Eisliebhaber auch aus umliegenden Städten zu seiner Vitrine pilgern, um hier aus 24 Frucht,- Milch- und veganen Sorten wählen zu können.
Eiskalt, aber herzlich
In Spital/Pyhrn kümmert sich Johanna Kemetmüller um die Eiswünsche ihrer kleinen und großen Kunden. Auch bei ihr geht die klassische Dreifaltigkeit Schokolade, Erdbeere und Vanille auf häufigsten über den Tresen. Heißbegehrt sind auch Zitronen- und Joghurteis. „Es munden aber auch die anderen Sorten herrlich, was an der sorgfältigen Herstellung und der Auswahl bester Zutaten liegt“, so Kemetmüller. Bei den Eissorten und Eisbechern orientiert sie sich an der Obstsaison. Und da ja das Auge bekanntlich mit isst, legt sie bei ihren Eisbechern viel Wert auf die Dekoration. „Sogar den Charakter kann man bei uns durch einen gleichnamigen Eisbecher stärken“, schmunzelt die Konditorin. Der Eiskaffee wird bei ihr nicht geschüttelt, sondern gerührt. „Geschleckt und gelöffelt wird das Eis vor allem von Kindern“, sagt die Eismacherin. Obwohl Kinder lebende ‚Leckenden‘ wie Cornetto und Plattfuß aus den Kühltruhen auch köstlich finden, wenn ihnen das schmelzende Wassereis am Kinn runtertropft, so sind frisch zubereitete Eis-Sorten noch mal ein ganz anderes Geschmackerlebnis. „An den leuchtenden Kinderaugen hat sich nichts geändert“, lächelt Kemetmüller, während sie mit dem Eisportionierer eine Kugel formt, eine Waffel hineindrückt und einer Naschkatze die Tüte in die Hand drückt.
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