Ärzte setzen sich zur Wehr

Am 31. 12. 2009 wurde das Kitzbüheler KH geschlossen. | Foto: Archiv
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Die ehemaligen, sogenannten „unkündbaren“ Ärzte des Krankenhauses Kitzbühel wollen nicht als Abzocker hingestellt werden – Siegfried Nagl nimmt Stellung.

KITZBÜHEL (jomo). Die Aussagen von Bürgermeister Klaus Winkler über die Höhe ihrer Forderungen sorgt bei den betroffenen Ärzten immer noch für Unmut. Wie berichtet, hatte Winkler im Rahmen einer Pressekonferenz davon gesprochen, dass Forderungen von ehemaligen Krankenhaus-Mitarbeitern in der Höhe von rund 6,8 Mio. Euro im Raum stünden. „Wir werden als Abzocker hingestellt, dabei kämpfen wir nur um unser Recht“, sagt der ehemalige Krankenhaus-Primar Siegfried Nagl. Laut Nagl stimmen die genannten 6,8 Mio. € nicht, es handle sich nur um einen Bruchteil dieser Summe. „Eine außergerichtliche Einigung lehnte Winkler ab. Jedes Angebot, das wir gemacht haben, wurde abgelehnt“, sagt Nagl. Sogar die Richter hätten dem Stadtchef, so Nagl, geraten, einer außergerichtlichen Einigung zuzustimmen.

„Keine Vorkehrungen getroffen“
Die betroffenen Ärzte und Schwestern waren laut Gesetz unkündbar, weil sie über 50 Jahre alt und bereits seit über zehn Jahren bei der Stadt als Krankenhaus-Betreiber beschäftigt waren. „Die Stadtführung hat schon lange vorher gewusst, dass das Spital geschlossen wird – aber man hat keine Vorkehrungen für die Mitarbeiter getroffen“, kritisiert der ehemalige Primar. Hätte, so Nagl, der Bürgermeister richtlinienkonform gehandelt, dann hätte es eine Betriebsübernahme seitens des Bezirkskrankenhauses St. Johann geben müssen. „Dann wären die Unkündbaren dort weiterbeschäftigt gewesen und die ganze Diskussion hätte es nie gegeben“, erklärt Nagl.

Stadt schuld an Schließung?
Der ehemalige Primar sieht die Schuld für die Schließung bei der Stadtführung: „Die Bevölkerung wurde über die Krankenhausschließung falsch informiert. Nicht das Land Tirol, sondern der Bürgemeister war dabei hauptverantwortlich – das können wir anhand von Dokumenten, die uns zugespielt wurden, auch belegen.“

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