Pflanzen stärken

Klein, aber oho: So wirken effektive Mikroorganismen

Die Woche hat bei Gärtnermeister Gerald Wunder aus Ferlach nachgefragt, wie die kleinen Helferlein und der neue Kompost-Tee wirken.

FERLACH. Man könnte meinen: Der Einsatz von effektiven Mikroorganismen – kurz EMS – ist nur etwas für Esoteriker und Hardcore-Bio-Gärtner – doch weit gefehlt! Mittlerweile sind die effektiven Mikroorganismen im Gärtner-Mainstream angekommen. Ein langjähriger Verfechter der EMS ist der Ferlacher Gärtnermeister Gerald Wunder. "Wir verwenden schon sehr lange Mikroorganismen mit großem Erfolg in unserer Gärtnerei. Durch den Einsatz der EMS sind wir fast gänzlich von chemischem Pflanzenschutz und mineralischer Düngung unabhängig", sagt Wunder.

So wirken die EMS

Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Doch was sind EMS und wie wirken diese? "Dabei handelt es sich um eine spezielle Mischung von Mikroorganismen, die regenerative Prozesse unterstützen. Zudem wird die Fäulnisbildung unterdrückt. Zu den wichtigsten Mikroorganismen zählen Milchsäurebakterien, Hefe- und Photosynthesebakterien", erklärt Wunder. Die kleinen Helfer sind somit völlig natürlich. Ihre Zusammensetzung ist somit aus 100 Prozent biologischer Herkunft und vollkommen gentechnikfrei.

Präventions-Prinzip

Mit dem Auge sind die Organismen, die für das Wohl und der Stärkung von Pflanzen sorgen, nicht zu sehen. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Prävention. Denn jeder Hobbygärtner weiß: Hat eine Pflanze bereits einen Mangel oder Schädlingsbefall, ist die Behandlung der Pflanze aufwändig und oftmals mit hohem Einsatz von chemischen Mitteln verbunden. Das Motto lautet: "Der kluge Gärtner sorgt vor" – an diesem Beispiel mit EMS. "Die EMS bauen die guten Mikroorganismen auf und verdrängen die schlechten", erklärt der Gärtnermeister das Prinzip. Ein weiterer Vorteil der Mikroorganismen: Sie sind für alle Pflanzenbereiche von den dekorativen Blühern über Gemüse bis hin zu Gehölzen vielseitig einsetzbar. Selbst zum Reinigen können diese eingesetzt werden. Der Einsatz ist denkbar einfach: eine kleine Menge wird in die Gießkanne gegeben und die Pflanzen mit der stärkenden Brühe gegossen.

Stärkung und Düngung

Eine Mischung aus Düngung und Stärkung bilden sogenannte Kompost-Tees. "Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Mikroorganismen, Regenwurmkompost, Malzkeimen und Kräutern. Die schlafenden Mikroorganismen in einem Teebeutel werden mit Wasser aktiviert und über die Pflanzen gegossen", erklärt Wunder das Prinzip. Dadurch bildet sich ein natürlicher Schutzfilm um die Wurzeln – die Nährstoffaufnahme wird dadurch verbessert. Die positiven Folgen lassen sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen und schmecken. "Die Pflanzen sind durch die Stärkung ihrer Abwehrkraft besser gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt. Sie blühen schöner, die Farben werden intensiver und der Ertrag von Gemüse wird verbessert", sagt Wunder.