Die Artenvielfalt im Keutschacher Seental erhalten

Das fleißige Team bei der Moorpflege | Foto: Peter Gregoritsch
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KEUTSCHACH (vp). Das Keutschacher Seental kennzeichnen Seen, Wiesen, feuchtigkeitsliebende Wälder und Flachmoore. Die Landschaft wurde vom Draugletscher geformt. Um landwirtschaftlich nutzbares Land zu erhalten, wurden in der Vergangenheit viele Feuchtgebiete trockengelegt.

Nutzung nahm ab

Gerlinde Darnhofer, Obfrau des Ramsarvereins 4-Seental Keutschach, weiß: "Früher wurden die Streuwiesen gepflegt, doch später war der Arbeitsaufwand zu groß, die Nutzung geringer. Heute holt sich der Wald die Flächen zurück." Feuchtgebiete wie jenes in Keutschach haben allerdings wichtige ökologische Funktionen wie die Regulierung des Wasserhaushaltes und als Lebensraum mit hoher biologischer Artenvielfalt.

Artenvielfalt erhalten

Daher lautet der Grundgedanke des Ramsarvereines: Artenvielfalt erhalten. Im Keutschacher Seental etwa haben viele zum Teil auch gefährdete Tiere und Pflanzenarten ihren Lebensraum: Blauflügel Prachtlibelle, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Orchideen, Sonnentau, Lungenenzian oder Seerosen.
Um eben diese Artenvielfalt zu erhalten, wurde kürzlich in Kooperation mit der Arge Naturschutz beim Moorturm eine Schwendaktion durchgeführt. Darnhofer: "Wir versuchen schon seit langer Zeit, dort zu schwenden. Diesmal hatten wir endlich Glück und der Boden war gefroren, sodass der ansässige Landwirt mit dem Traktor ins Moor fahren konnte."

Pflege, damit die Blumen sprießen

Zwei Hektar östlich und westlich des Dobeinitzweges wurden geschlegelt, Darnhofer und andere Helfer - darunter drei Keutschacher Asylwerber - führten mit Motorsense und -säge weitere Pflegemaßnahmen durch. Geplant ist, wenn es die Witterung wieder zulässt, die Schwarzerlen um den Turm zu fräsen, damit auch diese Flächen in Zukunft als Streuwiesen bewirtschaftet werden können. Das Areal wäre dann ca. alle zwei Jahre zu mähen.

Streugras wirtschaftlich verwerten

Apropos "bewirtschaften": Nicht nur die Artenvielfalt will der Ramsarverein erhalten, auch der wirtschaftliche Gedanke zählt. "Früher wussten die Leute, wie sie Streugras und Schilf verwenden und verwerten konnten. So wurden die Wiesen regelmäßig gemäht und die Blumen konnten wieder blühen. Dieses alte Wissen wollen wir erhalten, die Landwirte sollen vom regelmäßigen Mähen etwas haben, damit sich alles von alleine trägt", so Darnhofer.

Führungen geplant

Dem Ramsarverein schwebt weiters vor, zu dokumentieren, was um den Moorturm nun genau wächst. "Möglicherweise können wir in weiterer Folge Studierende dazu bewegen, alles wissenschaftlich aufzubereiten. Ich strebe auch mehr Informationsarbeit an, sodass die Bevölkerung merkt, wie wichtig der Erhalt der Feuchtflächen ist. Führungen rund um den Moorturm wären ein Ziel, auch für Schulen."

Was ist Ramsar?

Die "Ramsar-Konvention" ist ein internationales Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete durch wohlausgewogene Nutzung. 168 Staaten haben die Konvention seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt Ramsar im Jahr 1971 unterzeichnet. Weltweit gibt es 2.218 "Ramsar-Gebiete" mit einer Gesamtfläche von rund 214 Millionen Hektar (Stand: Dezember 2015).

Österreich trat 1983 der "Ramsar-Konvention" bei, heute gibt es 23 "Ramsar-Gebiete", in Kärnten sind es fünf, nämlich:
>> Autertal/St. Lorenzener Hochmoor
>> Hörfeld Moor
>> Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling
>> Obere Drau
>> Sablatnigmoor

Ramsarverein 4-Seental Keutschach:

Dieser Ramsar-Verein wurde 2007 gegründet. Seit 2013 ist Gerlinde Darnhofer die Obfrau. Fleißige Helfer bei Schwendaktionen etc. werden immer gesucht.
Info:www.ramsar-seental.at und auf Facebook!

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