E-Mobilität

Elektroautos – Landgemeinden unter Strom

Die extrem hohen Spritpreise sind mit ein Grund für die steigende Nachfrage nach Elektroautos in Kärnten. In den Klagenfurter Landgemeinden ist E-Mobilität derzeit noch ein größeres Thema als in der Stadt.

KLAGENFURT. Der Anteil der E-Autos bei den Neuwagen klettert in Kärnten sowohl in der Stadt als auch am Land in die Höhe, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Der Bezirk Hermagor ist mit einem Anteil von 14,8 Prozent Elektro-Autos an den Neuzulassungen Kärntens Spitzenreiter. Klagenfurt Land liegt mit 12,8 Prozent im Mittelfeld, während in Klagenfurt Stadt im ersten Halbjahr 10,2 Prozent der Neuwagen Elektroautos waren.

Fahrprofil berücksichtigen

"In der Stadt ist es oft schwieriger, sein Elektroauto beim Haus zu laden. Wenn Kunden ein bisschen weiter draußen wohnen, beispielsweise in Moosburg, Krumpendorf oder Ferlach, dann haben viele ein eigenes Haus mit Photovoltaikanlage, mit der sie ihren eigenen Strom für ihr E-Auto produzieren", erklärt Marc Reiter, Kundencenter-Leiter der Denzel-Autohäuser in Klagenfurt, das deutliche Stadt-Land-Gefälle. Ihm ist ehrliche Kundenberatung wichtig. Denn: "Ein E-Auto ist nicht für jeden geeignet. Es kommt auf das persönliche Fahrprofil an. Wenn jemand zwischen Pörtschach und Klagenfurt pendelt, wird er gut mit einem Elektroauto zurechtkommen. Wenn jemand im Außendienst unterwegs ist und jeden Tag nach Wien oder Salzburg fährt, ist nach wie vor ein Dieselfahrzeug sinnvoll."

Nachfrage steigt weiter

Dass E-Autos in den Klagenfurter Landgemeinden am Vormarsch sind, kann auch Robert Stippich vom gleichnamigen Autohaus in Maria Saal bestätigen: "Die Nachfrage ist auf jeden Fall da. Wenn wir Lagerware haben, dann sind Elektroautos gut verkäuflich. Leider haben wir derzeit beim Fiat 500 Elektro ein halbes Jahr Lieferzeit." Die stark gestiegenen Spritpreise führen dazu, dass beim Autokauf der Energieverbrauch eine immer stärkere Rolle spielt. "Für Pendler, die zu Hause ihr Fahrzeug laden können, macht ein E-Auto schon Sinn. Und auch das Fahrgefühl ist schon etwas ganz Besonderes. In einem Elektroauto steht sofort das volle Drehmoment zur Verfügung, weshalb auch kleine Stromer großen Fahrspaß bieten", ergänzt Stippich.

Nachhaltigkeit ist Thema

Beim Neuwagenkauf spielen Firmen eine sehr große Rolle. Rund zwei Drittel der Neuwagen werden mittlerweile auf Firmen oder andere juristische Personen angemeldet. Gerade Unternehmen, die alltäglich kürzere Strecken absolvieren, setzen wegen diverser Förderungen in zunehmendem Maße auf E-Mobilität, weiß Marc Reiter: "Es gibt eine Reihe von Vorteilen für Unternehmen, beispielsweise, dass Mitarbeiter keinen Sachbezug zahlen müssen. Und nicht zuletzt kann man damit als Unternehmen auch seine Nachhaltigkeit demonstrieren."