Schiefling
Update: Bürger befürchten Zerstörung von Ackerland
Trotz Baulandüberhang beschließt der Gemeinderat, 13.000 Quadratmeter Ackerland als Siedlungsgebiet auszuweisen. Damit sind viele Bürger nicht einverstanden.
SCHIEFLING. "Fast ein Skandal ist der Beschluss des Gemeinderates und vor allem gegen den Willen der Bevölkerung", ärgert sich Nicole Beese aus Schiefling. In Kärnten gingen in den letzten zehn Jahren täglich 13,3 Hektar an landwirtschaftlicher Fläche durch Verbauung verloren. Ein Programm der letzten Bundesregierung hat einen Zielwert von 0,5 Hektar pro Tag in Kärnten formuliert. "Mit solchen Entscheidungen in einzelnen Gemeinden wird dieses Ziel jedoch nicht erreicht", sagt Beese.
Nicht im Sinne der Anwohner
Im Rahmen des Örtlichen Entwicklungskonzeptes (hier geht´s zur Story) wurde im Ortsteil Goritschach Ackerland zu Bauland deklariert. Beese ist der Meinung, dass der Gemeinderat mit dieser Beschlussfassung nicht im Sinne der Anwohner handelt: "In einer von Einwohnern organisierten Unterschriftenaktion hat sich der Großteil gegen die Umwidmung ausgesprochen."
Derzeit gibt es keinen Widmungsantrag
Burkhard Bergner vom Bauamt informiert, dass es derzeit keine konkreten Pläne zur Bebauung der Fläche gibt. Dies wird auch von Bürgermeister Valentin Happe bestätigt. Er betont, dass die Erstellung des Örtlichen Entwicklungskonzepts sehr streng gehandhabt wurde. "Es wären in diesem Bereich höchstens vier Einfamilienhäuser möglich", informiert der Bürgermeister. Dafür müsste jedoch überhaupt erst ein Widmungsantrag gestellt werden. "Auch die Grundeigentümerin hat derzeit kein Interesse, etwas zu widmen", sagt Happe. Nur ein einziger Anrainer habe außerhalb der Frist während der Kundmachungsphase Einspruch erhoben.
Update: Stellungsnahme des Raumplanungbüro
Für das örtliche Entwicklungskonzept in Schiefling kümmerte sich auch der beauftragte Raumplaner Johann Kaufmann. Nun hat auch er ein Statement zu den Befürchtungen der Anrainer abgegeben. Darin heißt es, dass die Festlegung von Siedlungsgrenzen speziell im Bereich Goritschach, aufgrund des angrenzenden Landschaftsschutzgebietes besonders behutsam erfolgt ist. Es zielt grundlegend auf die die Deckung der Wohnbedürfnisse ab.
Bürgermeister Valentin Happe plant zudem eine Bürgerversammlung um die Bevölkerung genau zu informieren und Gerüchte aus dem Weg zu räumen.
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