Das Ergebnis der Landtagswahl 2018 in Klagenfurt Land!

Hinweis: Die Grafik zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand der Stimmen, nicht die Hochrechnung!

In allen Klagenfurt Land-Gemeinden konnte die SPÖ nach vorläufigem Wahlergebnis (ohne Briefwahl-Stimmen) Zugewinne verbuchen - am meisten in Keutschach (+ 15,7 %) und Maria Wörth (+ 15,5 %). 
Spitzenkandidat Peter Kaiser, der auch im Wahlkreis Klagenfurt Erstgereihter war, war am Sonntag kurz nach der ersten Hochrechnung überglücklich: "Das Ergebnis ist überraschend erfreulich", sagte er und betonte noch einmal, dass eine mögliche Koalition für ihn mit jeder der drei Parteien möglich wäre und er mit allen gleichermaßen Gespräche führen werde.

Darmann will Regierungsverantwortung übernehmen

Gernot Darmanns FPÖ legte besonders in Ebenthal zu - um 12 Prozentpunkte. Kleine Verluste gab es in Zell (- 2,56 %). 
Landes- sowie Wahlkreis-Spitzenkandidat Gernot Darmann verriet am Wahlsonntag, dass er sich natürlich mehr erhofft habe, aber: "Ich bin sehr dankbar für die Stärkung der freiheitlichen Partei durch die Wähler. Das hat uns ermöglicht, uns auf sehr hohem und gute Niveau zu festigen, was ja nach der Wahl 2013 auch nicht selbstverständlich ist. Wir wurden auch in Mandaten massiv gestärkt und können dadurch auch im Kärntner Landtag freiheitliche Politik für die Landesbürger machen."

Seine Chancen als Koalitionspartner betrachtet Darmann folgend: „Ich bin angetreten, um Regierungsverantwortung zu übernehmen. Deshalb werde ich auch voller Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, aber auch mit den entsprechenden Inhalten in die von Peter Kaiser eingeladenen Gespräche gehen und klar machen, dass die Freiheitliche Partei ein verantwortungsbewusster Regierungspartner sein kann.“
Zu möglichen anderen Koalitionsvarianten bleibt Gernot Darmann vage, sagt aber: „Die Kärntner Landesverfassung macht vieles möglich. Jetzt liegt der erste Schritt aber ohnehin bei Peter Kaiser."

ÖVP stagniert

Die ÖVP verliert ausgerechnet in der Gemeinde Moosburg am meisten, wo Wahlkreis-Spitzenkandidat Herbert Gaggl Bürgermeister ist (- 4,55 %). Am meisten Zugewinn gibt es in Techelsberg (+ 4,91 %) und Maria Wörth (+ 4,97 %). 
ÖVP-Spitze Christian Benger hält - kärntenweit gesehen - beide Ziele seiner Partei für erreicht. "Wir wollten mehr Stimmen und mehr Mandate." 
Nun freut sich Benger auf die Gespräche mit der SPÖ, wie es Peter Kaiser angekündigt habe. Seine Voraussetzungen bleiben die gleichen: "Wenn ich weiß, dass ich Schulden habe, muss ich diese abbauen, um Freiräume zu schaffen", fordert er einen glasklaren Blick, um Kärnten "Enkel-tauglich" zu machen. 

Großer Verlierer: die Grünen

Ein konträres Bild zur SPÖ liefern die Grünen ab. Hier steht in jeder Gemeinde ein Minus vor dem Ergebnis, das größte in Maria Wörth (- 13,7 %). 
Für den Wahlkreis-Spitzenkandidat der Grünen, Michael Johann, war das Ergebnis gestern bitter: "Wir sind enttäuscht, vor allem weil wir in den letzten Wochen das Gefühl hatten, dass die Menschen uns gerne im Landtag gesehen hätten. Viele haben aus Sorge vor einer blau-schwarzen Koalition dann doch Rot gewählt. Die Gremien werden nun beraten, wir haben nun keinen Landtagsclub mehr und werden uns aus außerparlamentarischer Position über die Gemeinderäte neu aufstellen."

Team Kärnten schafft es in den Landtag

Das Team Kärnten von Gerhard Köfer verliert zwar auch in jeder Gemeinde (verglichen mit dem Team Stronach von 2013), doch schafft es in den Landtag. Das Bezirks-Ergebnis: 4,85 Prozent. Wahlkreis-Spitzenkandidat Klaus-Jürgen Jandl: "Wir werden im Landtag unseren Auftrag erfüllen und wie angkündigt das Kontroll- und Transparenzorgan für die Wähler sein."

Neos wollen weitermachen

Für Neos-Spitzenkandidat Markus Unterdorfer-Morgenstern war das gestrige Ergebnis eine sehr große Enttäuschung, da "die Stimmung auf der Straße sehr gut war und auch so viele Menschen für uns gearbeitet haben. Und nicht zuletzt, weil ich eine positive Veränderung für Kärnten als nötig erachtet habe. Wir sind aber leider in den Lagerwahlkampf der großen geraten und wir haben mit unseren wichtigen Inhalten bei den Printmedien keine Präsenz erhalten." Jedoch zeigt sich der Spitzenkandidat kämpferisch: "Vor zwei Monaten waren wir bei Null, jetzt haben wir rund 6.500 Stimmen - das ist eine starke Basis. Es geht für die Neos definitiv weiter, denn wir haben ein starkes Team rund um unseren Landessprecher."
In Klagenfurt Land konnten die Neos 685 Stimmen (2,25 %) für sich gewinnen.

Geringe Wahlbeteiligung

Insgesamt 46.763 Personen waren in Klagenfurt Land aufgerufen, einen neuen Kärntner Landtag zu wählen. Die Wahlbeteiligung liegt aber nur bei 65,87 Prozent.
Von den abgegebenen Stimmen entfielen 14.898 (49,01 %) auf die SPÖ, 6.434 (21,16 %) auf die FPÖ, 4.895 (16,10 %) auf die ÖVP, 1.178 (3,87 %) auf die Grünen, 1.475 (4,85 %) auf das Team Kärnten, 685 (2,25 %) auf Neos und gesamt rund 2,75 Prozent auf die restlichen Parteien.

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